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Trinkgeld Schweiz: Dein umfassender Ratgeber

Du stehst im Restaurant oder sitzt beispielsweise im Taxi und fragst dich, wie viel Trinkgeld du geben sollst? Damit bist du nicht allein!

Obwohl das Trinkgeld in der Schweiz offiziell 1974 durch einen Gesamtarbeitsvertrag abgeschafft wurde, gibt man in der Schweiz je nach Ort dennoch Trinkgeld. Wo nicht und wenn ja, wie viel? Das und viel mehr erfährst du in diesem umfassenden Ratgeber zum Trinkgeld schweizweit.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeine Regeln zum Trinkgeld in der Schweiz

In der Schweiz ist Trinkgeld eine freiwillige Geste der Wertschätzung für guten Service. Es gibt keine strengen Regeln, aber einige allgemeine Richtlinien, die dir helfen können:

  • Restaurants und Bars: Hier ist es üblich, den Rechnungsbetrag um 5-10% aufzurunden.
  • Hotels: Zimmerservice und Gepäckträger freuen sich über CHF 2-5 pro Tag oder Dienstleistung.
  • Coiffeur und andere Dienstleistungen: Auch hier sind 5-10% angemessen, wenn du mit dem Service sehr zufrieden bist.

Trinkgeldsätze nach Dienstleistung: Überblick und Beispiele

DienstleistungEmpfohlenes TrinkgeldBesonderheitenTypischer Rechnungsbetrag + Trinkgeld
Restaurant5-10%Auf den nächsten vollen Franken aufrundenCHF 50 + CHF 2.50-5
Bar5-10%Trinkgeld direkt dem Barkeeper gebenCHF 20 + CHF 1-2
Hotel (Zimmerservice)CHF 2-5 pro TagTrinkgeld beim Auschecken gebenCHF 100/Nacht + CHF 2-5
TaxiNächsten Franken aufrundenBesonders nachts oder bei schlechtem Wetter mehr gebenCHF 25 Fahrt + CHF 1-2
Coiffeur5-10%Direkt nach dem ServiceCHF 80 Haarschnitt + CHF 4-8
LeShop / Coop at HomeCHF 2-5Trinkgeld dem Lieferanten direkt gebenCHF 100 Lieferung + CHF 2-5

Historischer Kontext und Besonderheiten des Trinkgelds in der Schweiz

Historisch gesehen war Trinkgeld in der Schweiz nicht immer so üblich wie heute. Früher galt es als unhöflich, kein Trinkgeld zu geben.

1974 wurde dann ein Gesamtarbeitsvertrag im Gastgewerbe eingeführt und so sichergestellt, dass Trinkgeld kein notwendiger Lohnbestandteil mehr ist.

Heute ist und bleibt Trinkgeld eine wertgeschätzte Geste. Besonders in Branchen mit tiefen Medianlöhnen wie der Gastronomie und dem Dienstleistungssektor.

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Kartenzahlung? Aufgepasst mit dem Trinkgeld!

Bei Trinkgeld bei Kartenzahlungen verdient einen eigenen Abschnitt in diesem Beitrag über Trinkgeld schweizweit. Denn Kartenzahlungen sind immer häufiger und dabei ist dir sicherlich auch schon Folgendes begegnet:

Du holst dir etwa in einem Café an der Theke einen Coffee to go und möchtest den Betrag bequem digital bezahlen. Das Kartenlesegerät fragt dich nun, ob du 5%, 10% oder doch gleich 20% Trinkgeld geben möchtest?

Hier sind zwei spannende Dinge passiert, wo die meisten leider hereinfallen!

  1. Trinkgeld an Theken oder bei Selbstbedienung: Für einen so kurzen, einfachen Service benötigt es eigentlich nicht zwingend Trinkgeld. Wenn der Service gut war oder du die Person unterstützen möchtest, kannst du natürlich dennoch Trinkgeld geben.
  2. Psychologische Falle durch Trinkgeld-Vorgabe auf dem Kartenleser: Eigentlich hattest du dir überlegt, ob du überhaupt Trinkgeld geben sollst. Nun fragt dich der Kartenleser, ob du 5%, 10% oder 20% Trinkgeld geben möchtest? Dies ist ein psychologischer Trick, um dich auf ein höheres Trinkgeld zu leiten. Kein Trinkgeld klingt plötzlich sehr geizig, 5% etwas wenig und 20% doch etwas viel, also entscheiden sie die meisten für die Mitte von 10%!

 

Über dieses Thema hat die NZZ sehr ausführlich geschrieben, falls es dich interessiert. Spannender aber ist nun noch der Punkt, warum die Hersteller der Kartenleser dies so programmieren.

Bei Kartenzahlungen verdienen die Zahlungsdienstleister und beispielsweise Visa oder Mastercard immer einen Teil mit.

Wenn du 10% Trinkgeld gibst, unterstützt du damit zwar das Personal in deinem Lieblingscafé, aber auch die internationalen Finanzkonzerne.

Interaktiv: Wie viel Trinkgeld würdest du hier geben?

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Bar oder Restaurant

5-10% Trinkgeld direkt dem Barkeeper geben.

Taxi

Auf den nächsten Franken aufrunden. Besonders nachts oder bei schlechtem Wetter mehr geben.

Coiffeur

5-10% direkt nach dem Service.

Tipps für Trinkgeld bei Kartenzahlungen:

  • Sei vorbereitet: Kenne die üblichen Sätze und entscheide im Voraus.
  • Manuelle Eingabe: Du kannst oft auch einen individuellen Betrag eingeben, falls die vorgegebenen Optionen nicht passend sind.
  • Achte auf das Terminal: Manchmal ist es nicht sofort klar, wie du das Trinkgeld überspringen kannst. Schau genau hin und drücke nicht einfach „OK“, wenn du kein Trinkgeld geben möchtest.

An wen geht Trinkgeld eigentlich?

Wenn du Trinkgeld an eine besonders freundliche Kellnerin gibst oder etwa den kreativen Barista im Café unterstützen möchtest, ist nicht immer klar, ob diese Personen das Trinkgeld auch bekommen.

Je nach Betrieb gibt es unterschiedliche Regelungen. In Restaurants wird das Trinkgeld häufig unter dem Personal gleichmässig aufgeteilt, damit etwa auch das Küchenpersonal einen Teil abbekommt.

In einigen Restaurants, sowie an vielen Orten, wo das Trinkgeld direkt an eine Person gegeben wird, darf diese es auch behalten.

Wenn du dir unsicher bist, ist es absolut in Ordnung zu fragen, ob eine Person das Trinkgeld behalten darf.

Trinkgeld bei schlechtem Service?

Es kommt vor, dass der Service nicht deinen Erwartungen entspricht. In solchen Fällen ist es völlig okay, kein Trinkgeld zu geben. Schliesslich gibt es keine Trinkgeldpflicht in der Schweiz.

Hier sind einige Tipps, wie du das höflich handhaben kannst:

  • Konstruktives Feedback geben: Erkläre dem Personal höflich, warum du weniger oder kein Trinkgeld gibst. Das kann helfen, den Service in Zukunft zu verbessern.
  • Kleiner Betrag: Wenn du dich unwohl fühlst, gar nichts zu geben, kannst du einen symbolischen Betrag hinterlassen.

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Kulturelle Unterschiede und internationale Vergleiche

Trinkgeld schweizweit zu geben ist zwar üblich, aber international sind die Sitten manchmal ganz anders. Zum Beispiel:

  • USA: Dort sind 15-20% Trinkgeld in Restaurants üblich.
  • Japan: Trinkgeld wird oft als unhöflich angesehen und ist nicht üblich.
  • Deutschland: Ähnlich wie in der Schweiz, wird aufgerundet, typischerweise 5-10%.

Trinkgeldsätze nach Land: Ein Überblick

LandEmpfohlenes TrinkgeldBesonderheiten
Trinkgeld Dänemark10%Service ist oft in der Rechnung enthalten; zusätzliches Trinkgeld ist nicht üblich
Trinkgeld Deutschland5-10%Meistens auf den nächsten Euro aufrunden; Trinkgeld direkt der Bedienung geben
Trinkgeld Frankreich5-10%Service ist oft in der Rechnung enthalten ("service compris"); zusätzliches Trinkgeld gern gesehen
Trinkgeld Griechenland5-10%In touristischen Gebieten üblich; oft auf dem Tisch liegen lassen
Trinkgeld Italien5-10%Manchmal ist eine Servicegebühr inbegriffen; kleines Trinkgeld wird erwartet
Trinkgeld Norwegen10%Trinkgeld ist nicht zwingend, aber geschätzt; oft in der Rechnung enthalten
Trinkgeld Österreich5-10%Ähnlich wie in Deutschland, oft aufrunden; Trinkgeld direkt geben
Trinkgeld Portugal5-10%Oft in Bars und Restaurants üblich; Servicegebühren können enthalten sein
Trinkgeld Schweden5-10%Trinkgeld ist nicht zwingend, aber willkommen; oft einfach aufrunden
Trinkgeld Spanien5-10%Oft aufrunden, besonders in touristischen Gebieten; in Bars häufig kein Trinkgeld
Trinkgeld Thailand10-15%Besonders in touristischen Gebieten üblich; oft kleines Trinkgeld bei Strassenverkäufern
Trinkgeld in der Schweiz5-10%Auf den nächsten vollen Franken aufrunden
Trinkgeld USA15-20%Trinkgeld ist fast immer obligatorisch; in vielen Fällen zusätzlich zu einer Servicegebühr

Gesetzliche und steuerliche Aspekte

Wusstest du das: Grundsätzlich muss Trinkgeld schweizweit versteuert werden.

Trinkgeld ist steuerpflichtiges Einkommen, weil es ja eigentlich abgeschafft wurde, wie du eingangs erfahren hast.

Wenn ein Arbeitgeber Trinkgeld ausbezahlt, muss es auf dem Lohnausweis aufgeführt werden.

Falls das nicht der Fall ist, müssen die Angestellten selbst Buch darüber führen und es in ihrer privaten Steuererklärung angeben.

Der Bund betrachtet Trinkgelder klar als steuerpflichtiges Einkommen. Die Kantone sehen es etwas lockerer, und sprechen nur von einer Steuerpflicht, wenn Trinkgelder «einen wesentlichen Teil des Lohnes» ausmachen. In der Praxis seien dies gemäss Gastronomen oft 10%. Bei einem Jahresgehalt von CHF 40’000 müssen also Trinkgelder unterhalb von CHF 4’000 pro Jahr nicht deklariert werden.

Ein Beispiel: Falls du einem Kellner CHF 10 Trinkgeld in bar gibst, muss der Kellner dies theoretisch selbst erfassen und versteuern. Bei Kartenzahlungen wird das Trinkgeld oft direkt erfasst und dem Lohn zugeschlagen, was weniger flexibel ist. Daher kann die Barzahlung von Trinkgeld für die Servicekräfte einfacher und direkter sein.

Offiziell gibt es seit 1974 im Gastgewerbe kein Trinkgeld mehr, doch in der Praxis bleibt es ein wichtiger Bestandteil des Einkommens vieler Serviceangestellter. Nicht deklariertes Trinkgeld kann teuer werden, da es auch für die AHV beitragspflichtig ist und bei Nichtdeklaration zu Problemen führen kann.

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Fazit zum Trinkgeld in der Schweiz

Trinkgeld zu geben, ist eine wichtige Geste der Wertschätzung in der Schweiz, auch wenn das Trinkgeld schweizweit offiziell abgeschafft ist. Die Höhe des Trinkgelds variiert je nach Branche und deiner persönlichen Zufriedenheit mit dem Service. In der Gastronomie sind 5-10% des Rechnungsbetrags üblich, während du in Hotels oder bei persönlichen Dienstleistungen wie Coiffeuren auch kleinere feste Beträge geben kannst.

Denke daran, dass Trinkgeld in der Schweiz versteuert werden muss und die Barzahlung für die Servicekräfte oft einfacher zu handhaben ist. Letztlich liegt es an dir, ob und wie viel Trinkgeld du gibst – als Zeichen der Anerkennung für guten Service.

Hast du weitere Fragen, Tipps oder eigene Erfahrungen mit dem Trinkgeld in der Schweiz? Teile sie mit uns in den Kommentaren und hilf anderen Lesern, die besten Trinkgeldentscheidungen zu treffen!

FAQ

Nein, Trinkgeld ist in der Schweiz freiwillig und sollte als Anerkennung für guten Service verstanden werden.

Üblicherweise sind 5-10% des Rechnungsbetrags angemessen.

Du bist nicht verpflichtet, Trinkgeld zu geben, wenn du mit dem Service nicht zufrieden warst.

Du kannst den gewünschten Trinkgeldbetrag direkt am Kartenterminal eingeben oder dem Personal den gewünschten Gesamtbetrag mitteilen.

Ja, offiziell wurde Trinkgeld 1974 abgeschafft, aber in der Praxis ist es weiterhin üblich und geschätzt.

Ja, Trinkgeld muss in der Schweiz versteuert werden. Es sollte auf dem Lohnausweis erscheinen oder von den Angestellten selbst in der Steuererklärung angegeben werden.

Barzahlung kann für die Servicekräfte einfacher und direkter sein, da bei Kartenzahlungen oft Gebühren anfallen und das Trinkgeld direkt erfasst wird.

Für den Zimmerservice und Gepäckträger sind CHF 2-5 pro Tag oder Dienstleistung angemessen.

Beim Coiffeur sind 5-10% des Rechnungsbetrags üblich, besonders wenn du mit dem Service sehr zufrieden bist.

Kartenzahlungen beinhalten oft voreingestellte Trinkgeldoptionen (z.B. 5%, 10%, 20%), die psychologisch beeinflussen können, wie viel Trinkgeld du gibst. Es ist wichtig, vorbereitet zu sein und die für dich passende Option zu wählen.

Trinkgeldgewohnheiten variieren stark von Land zu Land. In den USA sind 15-20% üblich, während in Japan Trinkgeld oft als unhöflich angesehen wird. Es ist wichtig, sich über die lokalen Gepflogenheiten zu informieren, wenn man ins Ausland reist.

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