Wenn du jünger als 50 Jahre alt bist, solltest du diesen Artikel unbedingt lesen und verinnerlichen. Die Zinsen sind tief und werden es vorerst vermutlich auch bleiben. Bis zu deiner Pensionierung sind es noch einige Jahre und du solltest dich fragen, wie viel Risiko du nicht eingehen kannst. Denn ja, du solltest meiner Meinung nach definitiv ein gewisses Risiko eingehen.
Vom Investment-Risiko bis zur allgemeinen Einstellung gegenüber Renditechancen und Risiken im Leben, werden wir heute breit das Thema Risiko besprechen. Nicht nur für deine Geldanlage, vielleicht nimmst du sogar etwas für`s Leben mit auf den Weg. Wenn dir der Artikel gefällt oder du es vielleicht auch ganz anders siehst – freuen wir uns auf einen Austausch in den Kommentaren!
Du musst Risiken eingehen! Egal in welchem Bereich deines Lebens, du wirst wohl kaum grosse Renditen erzielen können, ohne dass du im Gegenzug ein gewisses Risiko eingehst. Ja, Risiko kann man kalkulieren und man kann es begrenzen. Doch effiziente Märkte werden dafür sorgen, dass das Verhältnis stets in einem gesunden Verhältnis bleiben.
Egal ob eine Aktie zu günstig ist, oder ein heiss begehrter Mann oder eine viel verehrte Frau single wird: Günstige Aktien werden gekauft und attraktive Partner umworben 🙃 kleiner Spass am Rande. Was ich sagen möchte ist, dass grosse Opportunitäten selten einfach in deinen Schoss fallen. Natürlich kann das passieren, doch wer gezielt Risiken eingeht, kann sich die Rendite bewusst sichern. Das Spannungsverhältnis zwischen Rendite und Risiko wird übrigens im magischen Dreieck perfekt beschrieben.
Was mich am Aktienmarkt schon immer fasziniert hat, war die Kopplung von Rendite und Risiko. Was ist daran spannend? Nun, lass uns den tollen Begriff der Volatilität einführen. Volatilität steht an den Aktienmärkten für das Risiko, was aber nichts anderes als die Schwankung ist. Das heisst, der Wert bzw. der Aktienpreis schwankt im Laufe der Zeit. Auch ein hervorragendes Unternehmen schwankt im Börsenpreis, wenn es langfristig mit dem Kurs jedoch aufgrund der effizienten Märkte nach oben geht. Du bist noch bei mir?
Gut. Dann verstehst du nun vermutlich, warum mich die Beziehung aus Rendite – Risiko bzw. Rendite – Schwankung so fasziniert. Wer Zeit hat, weil er nur jenes Geld investiert, welches er die nächsten Jahre nicht benötigt, der kann dieses kalkulierte Risiko eingehen. Dann ist es egal, ob die Aktienpreise im April 10% steigen, im August 20% fallen und im Dezember 40% zulegen. Vielmehr interessiert, ob das Unternehmen langfristig erfolgreich am Markt sein wird und in 5-10Jahren oder noch längerer Zeit eine satte Rendite erwirtschaftet wird.
Dass es Rendite ohne Risiko (bzw. Schwankung) im Normalfall nicht am Aktienmarkt gibt, zeigt auch die folgende Grafik:
Wenn ich also lange Zeit habe, kann ich jedes Risiko eingehen? Idealerweise solltest du eher Ausschau nach einem perfekten Mix aus Risiko und Rendite halten. Wird die Schwankung bzw. das Risiko zu hoch, ist das Verhältnis nicht zielführend und auch nicht mehr tragbar. Ausserdem gibt es auch das Risiko des Totalverlusts, was ebenfalls für ein gesundes Verhältnis spricht.
Also breit und langfristig investieren? So mache ich das und würde es dir auch ans Herz legen, wenn dies auch keine Finanzberatung sein soll und ohne weitere Kenntnisse deiner Situation auch gar nicht möglich ist. Doch wenn du diesen Blog schon etwas verfolgst, weisst du dass wir Anhänger von passiven Investments sind und stets zu einem langfristigen Investment-Horizont raten. Wer etwa in ETF`s investiert und nur Geld verwendet, welches er die nächsten Jahre nicht benötigt, der wird langfristig profitieren können. Denke daran: Langfristig = kurzfristige Schwankungen sind nicht relevant = höheres Risiko möglich = höhere zu erwartende Rendite.
Und warum machen das nicht alle? Das ist eine zentrale Frage! Gerade grosse Institutionen wie Fonds, Banken und ähnliche haben Aktionäre, Quartalsberichte und andere «störende» Faktoren im Hintergrund. Dadurch müssen sie regelmässig «gute» Zahlen vorweisen, ansonsten werden die Interessenten oft schnell ungeduldig. Dadurch müssen (!!) solche Institutionen oft bewusst weniger lukrative Investments suchen, oder etwa Aktien verkaufen, wenn man sie eigentlich kaufen müsste!
Mach dir bitte bewusst, dass dies ein zentrales Thema ist, weshalb Geldanlage über grosse aktive Fonds etc. oft nicht so rentabel ist. Privatpersonen wie wir müssen keine Aktionäre befriedigen und dürfen auch mal 3 Monate in Folge schlechte Zahlen im Portfolio stehen haben, denn wir wissen dass wir langfristig orientiert sind. Unser Rendite Risiko Verhältnis kann also ganz anders aussehen – zu unserem Vorteil.
«Das Leben ist so gefährlich, wir überleben es nicht einmal.» Risiken sind normal, gehören dazu und machen das Leben aus. Man kann sie kalkulieren, reduzieren und absehen. Man muss Risiken nicht unnötig in die Höhe treiben, aber irgendwo in der Mitte gibt es einen tolle Linie. Auf diesem Grad kann man ansehnliche Renditen erwirtschaften und muss nicht einmal Risiken eingehen, bei denen man nicht mehr schlafen kann.
Die Risiko Toleranz ist bei jedem anders, auch sollte im Investmentbereich unter anderem auf dein Alter und deine sonstige finanzielle Situation geachtet werden. Wir nehmen dich dazu gerne an die Hand, wenn du das selbst machen möchtest. Selma Finance oder andere Anbieter erfüllen dir diese Tätigkeit ebenfalls sehr gerne und gewährleisten auch noch bequem das Rendite Risiko Verhältnis für dich.
Zumindest bei der Altersvorsorge raten wir eigentlich jedem dazu, seine Säule 3a zu nutzen, die Steuern einzusparen und sie bei der aktuellen Zinslage auch mit Wertpapieren zu besparen. Frankly, Viac oder Selma sind nur 3 mögliche Adressen, welche wir dir an`s Herz legen können. Wenn du 20, 30 oder gar 40 Jahre bis zu deinem 3a Bezug in der Pension hast (und das Geld nicht früher beziehen willst), dann nenne uns bitte in den Kommentaren einen guten Grund, der dagegen spricht! 🙃
Du hast noch mehr Fragen oder Anregungen zum Thema?
Lass uns gerne einen Kommentar da!
2 Antworten
Hi Eric
Finde deine Blog-Beiträge immer wieder spannend zu lesen! Auch deine Spartipps habe ich mir zu herzen genommen und investiere seit 3 Monaten regelmässig.
Investierst du auch mit SELMA? Oder über die SwissQuote? Generell finde ich die Idee hinter SELMA super – wenig Aufwand, breit diversifiziert. Die Gebühren nehmen da halt mit steigendem Betrag immer neu zu. Aber evtl. ist dies halt auch der «Preis», für dies dass man wenig Aufwand hat.
Frankly / VIAC
Ich benutze derzeit Frankly und VIAC für meine 3a. Seit ca. 4 Jahren amortisiere ich indirekt eine Eigentumswohnung über die ZKB, neu über Frankly. Da fahre ich noch die Strategie «Moderat 45». Die VIAC 3a habe ich diesen Monat neu eröffnet, da ich über Frankly nicht die ganze 3a ausgeschöpft habe. VIAC mit Global 100, also zu 97% in Aktien. Was fährst du für Strategien? Ich überlege mir bei Frankly ebenfalls das ganze Kapital mit dem höchstmöglichen Aktienanteil zu investieren.
Gruss Christoph
Hi Christoph
vielen Dank fürs teilen deiner Erfahrungen und für dein positives Feedback! 🙂
Persönlich investiere ich auf verschiedenen Plattformen, auch weil ich hier natürlich viele Erfahrungen sammeln muss um sie mit euch teilen zu können. Selma ist sehr bequem (genau wie du sagst) und dafür bezahlst du eine kleine Gebühr. Ich finde sie ist sehr fair, für den grossen Leistungsumfang den man bekommt.
Bei Swissquote investiere ich auch, aber man muss klar sagen dass das nicht für jeden passt. Regelmässig bekomme ich Nachrichten und gebe Unterstützung, weil Swissquote einfach nicht selbsterklärend ist und definitiv Kenntnisse voraussetzt. Wer bereit ist sich diese anzueignen und grössere Summen investiert, kann hier langfristig aber etwas Gebühren sparen.
Bei Viac habe ich ein Portfolio mit Global100 wie du, ich habe aber auch noch ein Konto mit defensiver Strategie und Edelmetallen/Gold. Dieses schichte ich ggfs. um, sollte es nocheinmal zu einer gröberen Korrektur am Aktienmarkt kommen. Generell empfehle ich dies aber nicht – erstens weil ich keine Anlageempfehlungen gebe und zweitens weil sich jeder selbst seine Gedanken machen sollte und die 3. Säule eine langfristige Anlage ist. Im Vorsorge-Teil des Blog schreibe ich immer wieder genaueres dazu.
Was gefällt dir denn bisher besser? Frankly oder Viac? Oder was würdest du jeweils verbessern?
Vielen Dank für dein Feedback und bis bald!