Nachhaltig investieren liegt im Trend und ist gerade in der Schweiz ein immer beliebteres Thema. Doch was bedeutet es eigentlich, nachhaltig zu investieren? Und wie kannst du sicherstellen, dass dein Geld wirklich positiv wirkt und nicht nur «grün gewaschen» wird?
In diesem Artikel lernst du die Grundlagen der nachhaltigen Geldanlage in der Schweiz kennen, von den wichtigsten Anlagemöglichkeiten bis hin zu Tipps, wie du Greenwashing erkennst und vermeidest.
Nachhaltig anlegen bedeutet, Geld in Unternehmen oder Projekte zu stecken, die neben finanziellen Erträgen auch eine positive Wirkung auf Umwelt und Gesellschaft haben sollen. Dabei werden oft ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) angewendet, um Unternehmen zu bewerten. Diese Form der Geldanlage berücksichtigt also neben Rendite auch ethische und ökologische Werte.
Viele Anleger möchten heute mehr als nur Renditen erzielen – sie wollen auch eine positive Wirkung auf die Umwelt und Gesellschaft erreichen. Nachhaltiges Investieren ermöglicht es, Finanzflüsse gezielt in nachhaltige Unternehmen zu lenken und so beispielsweise die Klimaziele des Pariser Abkommens zu unterstützen. Für Anleger in der Schweiz gibt es zudem den Vorteil, dass immer mehr Banken und Vermögensverwalter nachhaltige Anlageprodukte anbieten.
Die meisten nachhaltigen Investments basieren auf den ESG-Kriterien:
Es gibt verschiedene Ansätze, wie dein Geld einen Unterschied machen kann:
Nachhaltige Investments sind meist weniger radikal als Impact Investing und setzen eher auf etablierte Unternehmen, die gewisse Nachhaltigkeitsstandards erfüllen.
Für Anleger, die nachhaltig Geld anlegen möchten, bieten nachhaltige ETFs eine bequeme und kostengünstige Möglichkeit. Diese ETFs beinhalten Unternehmen, die nach strengen ESG-Kriterien ausgewählt wurden und in verschiedenen Märkten vertreten sind. Hier sind einige populäre nachhaltige ETFs:
Keine Anlageempfehlung.
Neben ETFs gibt es auch klassische Fonds, die sich auf Nachhaltigkeit spezialisiert haben. Diese Fonds bieten oft eine aktivere Verwaltung und versprechen gezieltere Investitionen in Unternehmen, die eine positive ESG-Bewertung haben. Allerdings sind die Gebühren bei aktiv verwalteten nachhaltigen Fonds oft höher als bei ETFs, daher ist es wichtig, die Kosten im Auge zu behalten.
Falls du dich nicht selbst um die Auswahl kümmern möchtest, sind nachhaltige Robo-Advisors eine interessante Option. Diese digitalen Vermögensverwalter bieten Portfolios an, die auf ESG-Kriterien basieren. Ein führender Anbieter in der Schweiz ist Inyova. Inyova bietet eine intuitive Plattform, auf der du dein Portfolio nach deinen persönlichen Nachhaltigkeitszielen anpassen kannst.
Leider gibt es beim nachhaltigen Investieren auch das Phänomen des Greenwashing. Greenwashing bedeutet, dass Unternehmen und Fonds nur oberflächlich grün erscheinen, ohne echte Nachhaltigkeit zu fördern. Hier sind einige Tipps, um Greenwashing zu vermeiden:
Renditechancen: Nachhaltige Anlagen können genauso renditestark sein wie traditionelle Investments.
Greenwashing: Nicht alle Fonds und ETFs, die sich als «grün» bezeichnen, sind es tatsächlich.
Nachhaltiges Investieren in der Schweiz bietet dir die Möglichkeit, dein Geld sinnvoll und ethisch zu investieren. Doch Vorsicht: Nicht alles, was grün aussieht, ist auch nachhaltig. Die Gebühren bei nachhaltigen Anlageprodukten sind oft höher, und es besteht die Gefahr des Greenwashings.
Überlege dir genau, in welche Fonds, ETFs oder Robo-Advisors du investieren willst, und informiere dich gut. Wenn du nach kostengünstigen, nachhaltigen Anlagemöglichkeiten suchst, schau dir unseren Vergleich der besten Robo-Advisors an.
4 Antworten
Danke für den Blogbeitrag. Für mich ich Nachhaltig investieren wichtig. Ich habe viele Schiizerfranke Beiträge gelesen (echt tolle Seite!), aber zu oft geht es immer nur um möglichst viel Profit. Meiner Meinung nach haben alle auch eine gewisse Verantwortung wo man sein Geld investiert. Ich möchte nicht die ganze Waffenlobby etc. unterstützten. Aber jeder muss das für sich selbst entscheiden.
Ich möchte aber trotzdem meine Säule 3a Ersparnisse von einem Cash-Konto auf auf Aktien-Konto wechseln, da die Zinsen einfach lächerlich sind. Eigentlich hätte ich gerne eine passiv verwaltete Lösung (aufgrund tieferen Gebühren), wurde aber nicht fündig. Momentan tendiere ich zu Frankly – Extreme 95 Responsible. Bei der «Sustainable» Variante ist mir das Fondsvermögen zu gering. Wie schätzt ihr das Responsible Angebot von Frankly ein? Oder hat jemand eine bessere Empfehlung? Inyova ist schon sehr «teuer».
Danke für deinen Kommentar und die freundlichen Worte zu unserer Seite, Ben. Du sprichst einen wichtigen Punkt an – nachhaltiges Investieren ist für viele ein zentrales Anliegen, und die Balance zwischen Rendite und persönlichen Werten zu finden ist nicht immer einfach.
Wie du in unserem Säule 3a Vergleich sehen kannst, gibt es inzwischen mehrere Anbieter mit nachhaltigen Anlagelösungen. Bei Inyova, das du als teuer einschätzt, ist der höhere Preis tatsächlich auf ihr detailliertes Einzeltitel-Screening zurückzuführen. Sie analysieren jede Position nach strengen Nachhaltigkeitskriterien – das ist die sauberste Variante für konsequentes nachhaltiges Investieren, aber dieser Aufwand schlägt sich natürlich in den Kosten nieder.
Am Ende ist es immer ein Abwägen zwischen Kosten, Nachhaltigkeitskriterien und Renditeerwartungen. Der Schritt von einem Cash-Konto zu einer Aktienlösung in der Säule 3a ist auf jeden Fall sinnvoll – die Zinsdifferenz wird langfristig einen grossen Unterschied machen!
Wir finden es wichtig die Kundinnen und Kunden über nachhaltiges Investment zu informieren. Vielen Dank für diesen wirklich spannenden und für jeden verständlichen Blogbeitrag! Tolles Interview mit den 3 Experten.
Ehrlich gesagt hab ich mir nie gross überlegt dass meine 3a Gelder so quasi die Finanzierung von Institutionen darstellt. Also dass diese damit arbeiten und ich gerade mit dem ESG Aspekt und Wertschriften bewusst lenken kann wer «Finanzierungshilfe» bekommt und wer nicht. Tönt vielleicht komisch, war aber ein kleiner Augenöffner für mich 🙂