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Lohnverhandlung Tipps Schweiz

7 Lohnverhandlung Tipps: Lohn richtig verhandeln!

Befindest du dich aktuell im Bewerbungsprozess und bist dir nicht sicher, wie viel Lohn du im Gespräch verlangen solltest? Oder arbeitest du schon seit einer Weile beim gleichen Arbeitgeber und möchtest nun gerne eine Lohnerhöhung erhalten?

Dann bist du hier genau richtig. Denn in diesem Artikel erhältst du die 7 besten Lohnverhandlung Tipps, um deinem Wunscheinkommen einen Schritt näherzukommen!

Inhaltsverzeichnis

Vorbereitung auf die Lohnverhandlung

Bevor du dich in eine Lohnverhandlung begibst, solltest du dich unbedingt gut vorbereiten. Eine Verhandlung basiert auf dem Austausch von Argumenten. Du kannst dir also sicher sein, dass dein Gegenüber Gegenargumente bereit haben wird, wenn du gerne mehr Lohn haben möchtest.

Deswegen solltest du dir immer zuerst gute Gründe suchen, wieso dein Salär gerade jetzt erhöht werden müsste. Am besten überlegst du dir auch, was dein Chef wohl darauf antworten wird, damit du wieder entsprechend kontern kannst. Übe das Gespräch zuerst einmal zu Hause, das beruhigt die Nerven.

7 Tipps für die Lohnverhandlung

Beim Thema Verhandlung ist Jack Nasher einer der berühmtesten Experten im deutschsprachigen Raum. In seinen Büchern und Vorträgen teilt er generelle Ratschläge, wie man sich am besten auf solche Gespräche vorbereitet.

Wir haben hier einige seiner wichtigsten Tipps und einige generelle Ratschläge für die Lohnverhandlung zusammengefasst.

Wähle den richtigen Zeitpunkt

Insbesondere wenn du bereits angestellt bist, ist der richtige Zeitpunkt für die Lohnverhandlung oft matchentscheidend. Denn deine Chefin wird dieser beispielsweise viel eher zustimmen, wenn du gerade ein Projekt erfolgreich abgeschlossen hast oder das gesamte Team ein top Quartal hinter sich hat.

Schwieriger ist eine Gehaltserhöhung allerdings, wenn insbesondere gerade angekündigt wurde, dass das Budget für deine Abteilung gekürzt wurde. In diesem Fall bringt wahrscheinlich eine noch so gute Vorbereitung wenig, da schlichtweg kein zusätzliches Geld vorhanden ist. Versuchen solltest/kannst du es aber trotzdem.

Argumentiere faktenbasiert

Einer der wichtigsten Lohnverhandlung Tipps ist, dass du konkrete Zahlen mitbringst und diese faktenbasiert argumentierst. So solltest du dich beispielsweise vorgängig über die übliche Lohnhöhe in deiner Branche informieren. Seiten wie Glasdoor.ch sind dafür sehr hilfreich.

Basierend darauf kannst du eine Spannbreite für dein gewünschtes Gehalt festlegen.

Wichtig ist nun, dass du deine Argumente objektiv und ohne zu viele Emotionen platzierst. Folgende Punkte eignen sich gut:

  • Gestiegene Verantwortung: Wenn du etwa die Projektleitung übernehmen wirst, statt nur am Projekt mitzuarbeiten, ist das ein starkes Argument für mehr Lohn.
  • Überdurchschnittliche Leistungen: Unabhängig davon, ob die dich in einer Lohnverhandlung für einen neuen Job befindest oder schon länger angestellt bist, überdurchschnittliche Leistungen sind eine gute Basis für eine höhere Gehaltsforderung. Dies könnten z.B. gesteigerte Umsätze, etablierte Kundenbeziehungen oder Stellvertretungen von mehreren anderen Teammitgliedern sein.
  • Weiterbildungen: Durch Weiterbildungen kannst du deinen Wissensstand und deine Kompetenz steigern. Damit kannst du deinem Arbeitgeber mehr Wert bringen, was auch entsprechend vergütet werden sollte.
 

Bedenke immer: Vorgesetzte haben in der Regel immer die Aufgabe, ein Team möglichst kostengünstig zu führen. Wenn jemand deine Arbeit besser als du und zu einem tieferen Salär macht, ist deine Verhandlungsposition tief. Umgekehrt funktioniert aber das Gegenteil. Schlussendlich muss dein Chef den Wert deiner Arbeit sehen und eine Gehaltserhöhung ihm wie ein Investment in dich vorkommen.

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Stütze dich auf konkrete Erfolge

Deine Argumente sollten nicht nur faktenbasiert sein, sondern sich auch immer auf konkrete Erfolge stützen. Hier solltest du immer diejenigen Errungenschaften hervorheben, die entweder direkt deinem Unternehmen dienen oder für dieses besonders nützlich sein könnten.

Eine klare Dokumentation deiner Projekte und deren nachhaltiger Erfolge hilft dir, die Gehaltsverhandlung führen zu können.

Setze emotionale Intelligenz ein

Obwohl du deine Argumente faktenbasiert präsentieren solltest, ist emotionale Intelligenz auch ein essenzieller Bestandteil einer guten Lohnverhandlung.

Dazu gehört einerseits, dass du dich nicht von der Gegenseite einschüchtern lässt. Am besten schaust du dir auch noch Alternativen an, so dass du nicht verzweifelt in das Gespräch gehst. (Aber aufgepasst: Die Drohung mit einer Kündigung geht meistens nach hinten los).

Andererseits solltest du auch stets freundlich, sachlich aber auch mit einem positiven Mindset auf Gegenargumente reagieren.

Höre aktiv zu

Aktives Zuhören bringt dich in jeder Art der Verhandlung weiter, zählt also nicht nur zu den Lohnverhandlung-Tipps. Denn so fühlt sich dein Gegenüber ernst genommen und ist damit auch offener für deine Begründungen.

Darunter fällt auch, dass du dir das angebotene Gesamtpaket anhören solltest, statt fix auf deiner Lohnvorstellung zu verharren. Es kann nämlich sein, dass das eigentliche Salär zwar unter deinem Wunschlohn ist. Durch Lohnnebenleistungen, sogenannten Fringe Benefits, könntest du am Ende aber sogar mehr erhalten. Dies können Boni, aber auch Beteiligungen an Fahrtkosten, ein Geschäftshandy, Kinderbetreuung oder etwa zusätzliche Ferientage sein.

Verwende die Ankertechnik

Eine Verhandlungstaktik, die Jack Nasher besonders empfiehlt, ist die Ankertechnik.

Dabei verankerst du eine Zahl im Unterbewusstsein deines Gegenübers. Diese sollte höher sein, als dein Wunschgehalt. Wenn du dieses dann nennst, klingt es mit richtiger Argumentation direkt günstig, da dein Gegenüber immer noch die höhere Zahl im Hinterkopf hat.

Während viele Verhandlungsexperten empfehlen, nie die erste Zahl zu nennen, musst du dies hier sogar. Denn die erste Zahl dient stets als Anker, auf welcher sämtliche nachfolgende Entscheidungen unterbewusst beruhen.

Besonders gut funktioniert es übrigens, wenn du spezifische und ungerade Zahlen nennst. Statt CHF 100’000 zu verlangen, sage lieber, dass du aufgrund deiner Recherche CHF 99’530 für fair hältst. Das kommuniziert, dass du das genau durchkalkuliert hast, weshalb es als plausibler wahrgenommen wird.

In diesem Video findest du noch weitere Details zur Ankertechnik.

Verhandle jedes Jahr

Unser letzter Lohnverhandlung Tipp ist, dass du jedes Jahr verhandeln solltest. Denn die Lohnverhandlung ist nicht nur im Bewerbungsprozess wichtig, sondern ist ein laufender Prozess.

Durch die Inflation, auch Teuerung genannt, verliert Geld jedes Jahr an Wert und Güter und Dienstleistungen werden teurer. Wenn du deinen Lohn nicht neu verhandelst, verdienst du faktisch jedes Jahr weniger. Mehr Lohn verhandeln ist daher nur sinnvoll.

Verwende am besten unseren Inflationsrechner, um herauszufinden, um wie viel dein Lohn steigen sollte.

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Konkrete Formulierungen für die Lohnverhandlung

Eine Lohnverhandlung ist ein sachliches Gespräch, welches du am besten eher locker, freundlich und ein wenig humorvoll führst. Besonders gut eignen sich Formulierungen aus der Ich-Perspektive. So könntest du beispielsweise sagen:

  • «Ich finde es wichtig, einen meinen Erfahrungen entsprechenden Lohn zu erhalten.»
  • «Nach meinen Recherchen liegt der Lohn für Angestellte mit meiner Erfahrung bei um die CHF xxx.» (Ankertechnik)
  • «Ich habe gehört, dass Angestellte mit meiner Erfahrung in Zürich xxx verdienen.» (auch gut als Anker, selbst wenn du auf dem Land arbeitest und nicht den gleichen Lohn erhalten wirst, wie am Paradeplatz)
  • «Wie du soeben erwähnt hast (aktives Zuhören), habe ich mein Umsatzziel im letzten Jahr nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen. Daher finde ich es wichtig, dass sich dieser Mehrwert, den ich in das Unternehmen einbringe, auch in meinem Lohn widerspiegelt.»

Spezielle Lohnverhandlung Tipps für die Schweiz

In der Schweiz kannst du alle oben genannten Gehaltsverhandlung Tipps anwenden.

Zusätzlich solltest du aber beachten, dass man hierzulande generell eher ungern über Geld spricht. Es ist also je nachdem schwierig, eine Einschätzung zu erhalten, welcher Lohn in deiner Branche üblich ist. Glücklicherweise gibt es online einige Tools und Websites, auf welchen du gute Infos findest. Hier einige Beispiele:

Mach das, wenn du nicht direkt eine Lohnerhöhung erhältst!

Solltest du nicht direkt eine Lohnerhöhung bekommen, musst du nicht enttäuscht sein. Das ist normal. Wenn du deinen Lohn richtig verhandeln möchtest, solltest du dich auf einen längeren Prozess einstellen. Nun solltest du aber nicht mit leeren Händen aus dem Gespräch gehen.

Dein Vorgesetzter soll dir nun erklären, was es benötigt, damit du eine Gehaltserhöhung bekommst. Mache anschliessend einen konkreten Plan mit ihm fest, was bis wann erreicht sein muss, um ein besseres Salär zu erhalten.
Abschliessend macht ihr einen Termin in bspw. 3 Monaten ab, um die Zwischenresultate und deinen Fortschritt zu besprechen.

Mit diesem Vorgehen wirst du deiner Lohnerhöhung Schritt-für-Schritt auf eine faire Weise näher kommen.

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Fazit

Eine Lohnverhandlung ist nicht immer etwas Angenehmes, sollte aber regelmässig durchgeführt werden. Das gilt insbesondere, da die Teuerung dafür sorgt, dass das Geld jedes Jahr ein Stück weniger wert ist. Wenn du deinen Lohn nicht neu verhandelst, verdienst du somit faktisch jedes Jahr weniger.

Mit diesen 7 Tipps für die Lohnverhandlung solltest du aber bestens für das nächste Gespräch gewappnet sein. Vorbereitung ist hier, wie so oft, die halbe Miete.

Lege deinen Wunschlohn im Voraus fest, suche dir faktenbasierte Argumente und nutze die Ankertechnik. Wenn du das Gespräch dann ruhig und empathisch angehst und deinem Gegenüber aktiv zuhörst, bist du auf bestem Weg zu einem höheren Salär.

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FAQ

Du solltest dich immer auf Lohnverhandlungen vorbereiten, sodass du mit einem kühlen Kopf und starken Argumenten einsteigen kannst. Argumentiere faktenbasiert und verwende die Ankertechnik, um dein Wunschgehalt zu erreichen.

Schau dir am besten die konkreten Formulierungen weiter oben in diesem Artikel an.

Am besten suchst du dir einen guten Zeitpunkt aus und knüpfst die Lohnverhandlung daran an. Gut geeignet sind beispielsweise Mitarbeitergespräche. Wenn du besonders gut abgeschnitten und vielleicht sogar für einen gesteigerten Umsatz des Unternehmens gesorgt hast, dann kannst du dies gleich als Einstiegsargument für ein höheres Salär verwenden.

2 Antworten

  1. Hallo Eric

    Vielen Dank für den Beitrag. Ich werde die Tipps sicher bei meiner nächsten Lohnverhandlung nutzen.

    Weisst du zufällig, warum man im deutschsprachigen Raum so ungern über den Lohn spricht? Ich erinnere mich noch, als ich in Deutschland gearbeitet habe, dass in all meinen Arbeitsverträgen eine (nicht wirksame) Klausel enthalten war, die besagte, dass das Salär mit niemandem besprochen werden durfte. Diese habe ich jedoch in der Schweiz nicht gesehen, trotzdem hält hier jeder seinen Lohn geheim.

    In Russland beispielsweise ist das Salär oft direkt auf dem Stelleninserat ersichtlich.

    1. Hallo Dennis,

      vielen Dank für deine Nachricht!
      Das Thema Lohn ist im deutschsprachigen Raum tatsächlich ein heikles Thema. Es gibt verschiedene Gründe, warum darüber so ungern gesprochen wird. Einer der Hauptgründe ist die kulturelle Prägung. In vielen deutschsprachigen Ländern, inklusive der Schweiz, ist es eher unüblich, über Geld oder den eigenen Verdienst zu sprechen. Es wird oft als unhöflich oder unangemessen betrachtet, weil es als sehr persönliche Information gilt.

      Auch wenn solche Klauseln, wie du sie aus Deutschland kennst, oft rechtlich nicht durchsetzbar sind, tragen sie doch dazu bei, dass sich eine Kultur des Schweigens entwickelt. Arbeitgeber haben in der Vergangenheit oft versucht, Diskussionen über Gehälter zu vermeiden, um Unzufriedenheit oder Konkurrenz unter den Mitarbeitern zu verhindern.

      Es ist interessant, dass in anderen Ländern, wie Russland, der Lohn oft schon im Stelleninserat steht. Das zeigt, wie unterschiedlich die Kultur rund um das Thema Lohn in verschiedenen Ländern sein kann.

      Danke für deinen spannenden Input und viel Erfolg bei deiner nächsten Verhandlung!

      Beste Grüsse,
      Eric

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