Sarah starrt ungläubig auf ihre erste Lohnabrechnung in der Schweiz. «Moment mal, wo ist denn der ganze Rest meines Salärs geblieben?» Diese Frage stellen sich viele Arbeitnehmende, wenn sie zum ersten Mal ihre Schweizer Lohnabrechnung in den Händen halten. Du kennst das vielleicht: Der Bruttolohn sieht auf dem Papier fantastisch aus, aber nach den ganzen Abzügen bleibt deutlich weniger übrig als erhofft.
In diesem Artikel erfährst du genau, welche Lohnabzüge schweizweit auf dich warten und – noch wichtiger – warum diese Abzüge sinnvoll sind und wie du sie optimal für dich nutzen kannst.
Bevor wir in die Details eintauchen, solltest du wissen: Als Arbeitnehmerin oder -nehmer in der Schweiz musst du mit Abzügen zwischen 15 % und 25 % deines Bruttolohns rechnen. Das mag im ersten Moment viel erscheinen, aber diese Abzüge sichern dich umfassend ab – von der Altersvorsorge bis zum Unfallschutz.
Abzug | Beitragssatz (2025) | Wer zahlt? |
---|---|---|
AHV/IV/EO | Total 10,6 % – davon je 5,3 % für Arbeitnehmer und Arbeitgeber | Arbeitnehmer und Arbeitgeber je hälftig |
ALV (bis CHF 148’200) | 1,1 % (darüber 0,5 % Solidaritätsbeitrag) | Arbeitnehmer und Arbeitgeber je hälftig |
BVG (Pensionskasse) | Altersabhängig: ca. 7 - 18 % auf den koordinierten Lohn | Arbeitgeber mind. 50 %, Rest Arbeitnehmer |
NBU (Nichtberufsunfall) | Typischerweise 1 – 2 % vom Bruttolohn | Meist Arbeitnehmer (manche AG beteiligen sich) |
BU (Berufsunfall) | Arbeitgeber zahlt voll (für dich 0 %) | Arbeitgeber |
Krankentaggeld (KTG) | Üblich 0,5 – 1 % (fakultativ, je nach Firma) | Oft Arbeitnehmer (teils AG-Beteiligung) |
Quellensteuer | Sehr unterschiedlich (ca. 10 – 25 % vom Lohn) | Direkt vom Lohn abgezogen (falls Bewilligung B/L) |
Die AHV (Alters- und Hinterlassenenversicherung) ist das Fundament der Schweizer Altersvorsorge. Zusammen mit der IV (Invalidenversicherung) und der EO (Erwerbsersatzordnung) bildet sie die erste Säule des Vorsorgesystems.
Von deinem Bruttolohn gehen 5,3 % an die AHV/IV/EO. Dein Arbeitgeber zahlt nochmals den gleichen Betrag an die Ausgleichskasse. Bei einem Jahresgehalt von 80’000 CHF bedeutet das:
Gut zu wissen: Diese Beiträge sind nicht verloren, sondern sichern dir eine Grundrente im Alter zu.
Die berufliche Vorsorge ergänzt die AHV und soll dir zusammen mit der ersten Säule etwa 60 % deines letzten Lohns im Ruhestand ermöglichen. Die Höhe deiner PK-Beiträge hängt von deinem Alter ab:
Diese Prozentsätze beziehen sich auf den koordinierten Lohn (Jahreseinkommen minus Koordinationsabzug).
Beispiel für einen Arbeitnehmenden mit einem Jahresgehalt von 80’000 CHF und Alter 35:
Die ALV ist dein finanzielles Sicherheitsnetz bei Arbeitslosigkeit. Du zahlst:
Bei unserem Beispielgehalt von 80’000 CHF zahlst du monatlich etwa 73 CHF. Hier findest du übrigens einen Beitrag mit typischen Schweizer Löhnen.
Die Berufsunfallversicherung zahlt dein Arbeitgeber vollständig und ist ab 8 Arbeitsstunden pro Woche obligatorisch. Die Nichtberufsunfallversicherung (NBU) geht zu deinen Lasten und beträgt typischerweise zwischen 1 – 2 % deines Bruttolohns.
Apropos monatliche Abzüge und finanzielle Planung: Gerade bei verschiedenen Versicherungsabzügen ist es wichtig, den Überblick über deine Finanzen zu behalten. Mit Zak, der Neobanking App der Bank Cler, kannst du deine Ausgaben intelligent kategorisieren und dein Budget optimal planen. Die virtuellen Spartöpfe helfen dir dabei, für verschiedene Versicherungen und andere fixe Kosten automatisch Rücklagen zu bilden.
Besonders praktisch: Auf dem Sparkonto von Zak erhältst du attraktive Zinsen, sodass deine Rücklagen für Versicherungsprämien und andere regelmässige Zahlungen nicht einfach unverzinst auf deinem Konto liegen.
Kommen wir zurück zu den weiteren wichtigen Versicherungsabzügen, die dich als Arbeitnehmer in der Schweiz erwarten …
Diese freiwillige Versicherung teilst du dir meist mit deinem Arbeitgeber. Die Krankentaggeldversicherung zahlt bei längerer Krankheit deinen Lohn weiter. Übliche Beiträge liegen bei 0,5 – 1 % des Bruttolohns.
Bist du quellensteuerpflichtig (z.B. Aufenthaltsbewilligung B), werden die Steuern direkt vom Lohn abgezogen. Die Höhe variiert je nach Kanton, Gemeinde und persönlicher Situation erheblich und liegt typischerweise zwischen 10 % und 25 % des Bruttolohns.
Je nach Arbeitgeber können weitere Abzüge hinzukommen:
Eine strategische Optimierung deiner Lohnabzüge beginnt mit der durchdachten Planung deiner Vorsorge. Hier erfährst du effektivste Möglichkeiten, wie du legal Steuern sparen und gleichzeitig deine Altersvorsorge optimieren kannst.
Im Jahr 2025 können Erwerbstätige bis zu CHF 7’258 in die Säule 3a einzahlen. Diese Einzahlungen sind vollständig vom steuerbaren Einkommen abziehbar, was je nach Wohnkanton zu einer erheblichen Steuerersparnis führen kann.
Besonders interessant ist hier beispielsweise die 3a-Lösung in der 3a Zak App der Bank Cler. Sie ermöglicht dir nicht nur klassisches Säule 3a-Sparen, sondern ermöglicht auch, in Wertschriften zu investieren. Du kannst zwischen verschiedenen Anlagestrategien wählen und so das Wachstumspotenzial der Aktienmärkte für deine Altersvorsorge nutzen. Die App macht es dabei besonders einfach, deine Einzahlungen und Anlagen im Blick zu behalten.
Freiwillige Einkäufe in die Pensionskasse bieten eine weitere Möglichkeit zur Steueroptimierung. Diese Einkäufe können ebenfalls vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden. Eine sorgfältige Planung ist hier essenziell, da diese Einkäufe langfristig gebunden sind und meist eher in den Jahren kurz vor der Pensionierung Sinn machen.
Nehmen wir einen Monatslohn von 6’667 CHF (80’000 CHF/Jahr):
Bruttolohn: 6’667 CHF
Die Schweizer Lohnabzüge können auf den ersten Blick kompliziert erscheinen, aber sie bieten dir ein wichtiges Sicherheitsnetz. Und das Beste ist: Mit der richtigen Strategie kannst du nicht nur den Überblick behalten, sondern die Abzüge sogar zu deinem Vorteil nutzen.
Mit diesen Tipps behältst du die Kontrolle über deine Finanzen:
Ein besonders wichtiger Punkt zum Schluss: Viele Arbeitgeber sind bereit, einen Teil der freiwilligen Versicherungsabzüge zu übernehmen oder etwa einen höheren Anteil in deine Pensionskasse einzuzahlen. Das kann sich schnell auf mehrere tausend Franken pro Jahr summieren. Nutze diese Möglichkeit bei deiner nächsten Lohnverhandlung – hier erfährst du, wie du das Thema am besten ansprichst.
Mit diesem Wissen bist du bestens gerüstet, um deine Lohnabzüge zu optimieren und mehr von deinem wohlverdienten Geld für dich zu behalten. Um den Überblick über deine Abzüge, Fixkosten und Sparziele zu behalten, hilft dir Zak mit ihren intelligenten Spartöpfen und der praktischen Budgetierung. Damit machst du das Beste aus deinem Lohn!
Transparenz-Hinweis: Dieser Beitrag wurde in Zusammenarbeit mit Zak von der Bank Cler erstellt. Der Inhalt und die Darstellung sind dennoch frei und unabhängig von Schwiizerfranke gestaltet worden.
Die Informationen zu Zak richten sich ausschliesslich an Personen mit Wohnsitz in der Schweiz. Ein Zak-Konto kann nur mit Domizil Schweiz eröffnet werden.
Teilweise ja, besonders bei freiwilligen Versicherungen und durch geschickte Steuerplanung. Manche Abzüge kann dein Arbeitgeber sogar freiwillig übernehmen, das wäre also ein Punkt für die nächste Lohnverhandlung.
Sie bleiben dir erhalten und werden auf die neue Pensionskasse übertragen. Bei einem längeren Unterbruch können sie auf einem Freizügigkeitskonto parkiert werden.
Meist ja, da sie in der Regel steuerlich absetzbar sind und deine Altersvorsorge verbessern. Es gibt jedoch Ausnahmen, weshalb ein Einkauf genau geprüft werden sollte.
Eine Antwort
Super hilfreich erklärt! Gerade als jemand, der neu in der Schweiz arbeitet, war mir vieles davon noch nicht ganz klar – vor allem der Unterschied zwischen BU und NBU. Danke für die verständliche Aufschlüsselung der Lohnabzüge!