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Geldwäsche erklärt: Nicht nur Barbershops und Kiosks im Verdacht

Wenn im Alltag über Geldwäsche gesprochen wird, dann wird häufig an den dubiosen Kiosk an der Ecke gedacht, wo niemand einkauft, aber immer teure Autos davor stehen.

Die grossen Summen der Geldwäsche fliessen in der Schweiz aber nicht über dubiose Kiosks und Barbershops, sondern, wer hätte es gedacht, über unsere Banken.

Weltweit wird geschätzt, dass mehr als 3’600 Milliarden Dollar pro Jahr durch Geldwäscherei und Korruption fliessen.

Aber was ist Geldwäsche eigentlich? In diesem Beitrag erfährst du alles Spannende über Geldwäsche und deren Einfluss auf dein Leben!

Inhaltsverzeichnis

Was ist Geldwäsche? Geldwäsche erklärt

Geldwäsche einfach erklärt

Geldwäsche ist der Prozess, bei dem illegal erworbenes Geld in den legalen Finanzkreislauf eingeschleust wird. Ziel ist es, die Herkunft des Geldes zu verschleiern und das schmutzige Geld «sauber» zu waschen.

Der Begriff Geldwäsche wurde übrigens durch den italienisch-amerikanischen Gangster “Al Capone” geprägt, welcher Waschsalons zur Geldwäsche verwendete.

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Wie funktioniert Geldwäsche?

Schritt 1: Platzierung – Wo alles beginnt

Die Platzierung ist der erste Schritt, bei dem illegales Geld in den legalen Finanzkreislauf eingeführt wird. Oft geschieht dies durch stückweise Einzahlungen in Banken oder das Kaufen von Luxusgütern.

Bei grösseren Summen werden meist auch komplexere Methoden genutzt. Häufig werden dazu Briefkastenfirmen und Scheinfirmen in Steueroasen genutzt. Mehr dazu gleich.

Schritt 2: Schichtung – Das Versteckspiel

Im zweiten Schritt wird das Geld durch verschiedene Transaktionen «gewaschen», um die Verfolgung zu erschweren.

Gefälschte Kaufverträge, Rechnungen, Transportbelege und andere Dokumente werden geschaffen, um die illegalen Summen in einer Flut von Dokumenten zu verschleiern.

Schritt 3: Integration – Zurück in die Legalität

Im letzten Schritt wird das Geld in den legalen Finanzkreislauf integriert, oft durch Investitionen in Immobilien, Unternehmen oder andere legale Geschäftsbereiche.

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Geldwäsche in der Schweiz – Ein nationales Anliegen

Gesetze und Regulierungen: Der Kampf gegen die Geldwäsche

Die Schweiz hat strenge Gesetze und Regulierungen, um Geldwäsche zu bekämpfen. Im Alltag merkst du das jedes Mal, wenn du etwa ein Konto eröffnen möchtest. Dann musst du dich klar ausweisen, deine ID zeigen und auch erklären, ob dein Geld beispielsweise aus Investments oder einem Job stammt.

Wenn die Banken schlafen

Banken und andere Finanzinstitutionen sind verpflichtet, verdächtige Transaktionen zu melden. Leider klappt das nicht immer, da die Betrüger natürlich kreativ sind und sich ständig neue Tricks einfallen lassen.

Nicht selten aber scheinen die Betrüger faul und fahrlässig zu werden. Dann reichen sie der Bank einfach Belege ein, welche jedem eigentlich Banker auffallen müssten. Hier ein echtes Beispiel, aus einem Fall der litauische Bank Ukio, welche Milliarden aus dubiosen russischen Quellen transferierte.

Stell dir vor, du würdest bei einer Schweizer Bank arbeiten und Geld einer im Verdacht stehenden Bank erhalten. Würdest du die folgenden Fakten ignorieren?

– Quelle der Zahlung ist eine höchst auffällig dubiose Briefkastenfirma.
– Die Briefkastenfirma ist in einem Steuerparadies in Mittelamerika ansässig.
– Die eingereichten Rechnungen weisen eine falsche Summe auf.
– Kunde und Käufer werden plötzlich vermischt.
– …

Dieser echte Fall war dem zuständigen Banker leider nicht aufgefallen.

Die Flut an Geldern scheinen unsere Banken manchmal zu überfordern, sodass auch vermeintlich einfachste Tricks nicht auffallen. Der Tagesanzeiger hat das sehr anschaulich und interaktiv aufbereitet. Du kannst hier testen, ob dir diese Geldwäscherei-Tricks aufgefallen wären.

Die Schweizer Perspektive: Besondere Herausforderungen

In der Schweiz ist Geldwäsche besonders im Kontext des internationalen Bankensektors ein Thema. Die Schweizer Banken sind daher besonders gefordert, Geldwäsche zu erkennen und zu melden.

Überprüft werden Banken, Wertpapierhäuser und Versicherungen durch die FINMA.

Obwohl das Bankgeheimnis aufgehoben wurde und internationale Anti-Geldwäscherei Abkommen unterzeichnet wurden, stehen die Schweizer Banken immer wieder in der Kritik, schmutzige Gelder zu transferieren. Auch in Bezug auf Gelder von russischen Oligarchen wurde das jüngst wieder stark publik.

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Die verborgenen Kosten der Geldwäsche

Die unsichtbaren Folgen: Wirtschaft, Gesellschaft und Politik

Die Auswirkungen von Geldwäsche reichen weit über das Finanzsystem hinaus. Durch die Einschleusung illegaler Gelder in den legalen Wirtschaftskreislauf werden die Grundprinzipien der Wirtschaftsordnung untergraben. Auch das Vertrauen in das Finanzsystem leidet massiv.

Zudem werden durch Geldwäsche oft kriminelle Aktivitäten wie Drogenhandel, Menschenhandel und Terrorismus finanziert, was wiederum die Sicherheit und das Wohlbefinden der Gesellschaft beeinträchtigt. Weiterhin fördert Geldwäsche Korruption und Unterwanderung staatlicher Institutionen, was das politische System und die Rechtsstaatlichkeit schwächen kann. Ein Beispiel von gigantischem Ausmass sind dazu die Panama-Papers.

Unterschied Geldwäsche vs. Steuerhinterziehung

Geldwäsche soll illegales Geld in den Kreislauf von legalem Geld bringen.

Steuerhinterziehung soll legales Geld am Finanzamt vorbeibringen und so die Besteuerung vermeiden.

Warum jeder von uns betroffen ist

Jeder einzelne von uns kann die Auswirkungen der Geldwäsche spüren, oft ohne es direkt zu bemerken.

Durch die Inflation krimineller Gelder können die Preise für Waren und Dienstleistungen steigen, was uns alle betrifft. Die eingangs erwähnten 3’600 Milliarden Dollar pro Jahr, welche illegal fliessen, haben eine enorme Auswirkung. Zum Vergleich: Das ist etwa 4-5x mehr als das Schweizer Bruttoinlandsprodukt!

Melden kannst du einen Verdacht auf Geldwäsche übrigens bei der Meldestelle für Geldwäscherei.

Was denkst Du über Geldwäsche? Hast Du schon einmal etwas Verdächtiges bemerkt? Teile deine Erfahrungen und Gedanken im Kommentarbereich!

5 Antworten

  1. Um die Ecke ist ein Pizza Kebab Bude, 6 Angestellte, 6 Autos, eine Miete von 11 Tausend im Monat und backt durchschnittlich 10 Pizzas pro Tag.
    Niemand merk es…..

  2. Du bringst da die zwei Stufen der Geldwäsche durcheinander.
    Bei illegalen Geschäften wird meist mit Bargeld bezahlt, oder kennst du einen Dealer der Kreditkarte nimmt. Um dieses Bargeld wieder in Buchgeld zu verwandeln braucht man legale Geschäfte bei denen Barzahlung üblich ist und deren Umsatz nicht ohne weitere abschätzbar ist. Das sind Barber Shops und Kioske, aber auch Restaurants. Die geben das als Einnahmen an, versteuern es brav und schon ist die Kohle legal.
    Was du aber meinst ist wie man diese kleinen Buchgeldbeträge poolt um sie zu legal investieren…

    1. Hallo Alain,
      danke für dein Expertenwissen zum Thema 😀
      Am besten unterscheidet man wohl, ob überhaupt ein Bargeldfluss stattfindet oder nicht. Die Unterscheidung im Beitrag kommt von der offiziellen Behörde, die habe ich mir nicht ausgedacht.

  3. Hi Eric

    Ich nutze einfach mal deinen aktuellsten Blog-Beitrag, um mich bei dir für deine tolle Arbeit zu bedanken. Ich habe diese Woche diverse Blog-Beiträge von dir gelesen und finde vieles davon sehr wertvoll und bereichernd (ich kenne mich schon recht gut aus und daher war mir vieles schon bekannt; dennoch sehr guter Content vor allem für Starter).
    Die Tatsache, dass wir beide aus Süddeutschland stammen, dort etwas Technisches studiert haben, vermutlich ein ähnliches Alter haben und wir beide unsere Liebe zur Schweiz entdeckt haben und hier wohnen, macht dich und deinen Blog noch sympathischer.

    Ich freue mich auf weitere tolle Themen und Ideen von dir und wünsche dir weiterhin viel Erfolg.

    1. Ganz herzlichen Dank für dein positives Feedback, Tom! 🙂 Das freut mich sehr.
      Ideen und Inputs für neue Themen und Beiträge sind übrigens jederzeit willkommen, der Blog ist schlussendlich für euch da! 🙂
      Herzliche Grüsse
      Eric

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