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Was dir Finanzfluss und Gerd Kommer nicht sagen: Worauf du beim Geld anlegen schweizweit achten solltest

Landest du auch ständig bei ausländischen Finanzblogs und YouTubern, nur weil es in der Schweiz nicht genügend informative Quellen gibt? Ich kenne das Problem nur zu gut. Auch ich habe früher Gerd Kommers Buch gelesen und unzählige Videos von Finanzfluss und Co angesehen. Aber hier liegt ein grosses Problem – wir leben in der Schweiz!

Der Euro hat gegenüber unserer Währung, dem Schweizer Franken, in den letzten 30 Jahren rund 50% an Wert verloren. Auch die steuerlichen Aspekte oder etwa unsere Möglichkeiten in der Vorsorge sind in der Schweiz grundlegend anders als im Ausland. Das bedeutet, dass es nicht ideal wäre, einfach wie unsere ausländischen Nachbarn zu investieren. Eine Strategie ungefragt von Gerd Kommer, Finanzfluss oder anderen ausländischen Quellen zu übernehmen, wäre gefährlich.

Aus dieser Problematik heraus habe ich 2019 Schwiizerfranke als gezielten Finanzblog für Menschen in der Schweiz gegründet. In diesem Blogbeitrag wirst du kurz gefasst erfahren, wo wichtige finanzielle Unterschiede in der Schweiz im Vergleich zu unseren Nachbarländern liegen.

Inhaltsverzeichnis

Die Ausgangslage: Internationale Investments

Mit unserer starken Währung, dem Schweizer Franken (CHF) und unserer besonderen geografischen Lage haben wir eine einmalige Beziehung zu internationalen Aktienmärkten.

Internationale Aktienmärkte und insbesondere auch der US-Aktienmarkt waren in der Vergangenheit sehr spannende Anlagen. Grosse internationale Tech-Firmen wie Google, Facebook oder etwa Apple locken mit hohen Renditen. Auch Indizes wie der S&P 500 oder etwa der MSCI World sind in der Schweiz als ETF-Investment beliebt.

Allerdings solltest du dir beim Geld anlegen schweizweit im Klaren sein, dass internationale Investments für uns nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile und Risiken beinhalten. Achte daher auf die folgenden Punkte, wenn du deine Investments erfolgreich angehen möchtest.

1. Wechselkursrisiko: Einfluss auf den Wert der Investitionen

Der wohl am häufigsten unterschätzte Aspekt bei internationalen Wertpapieren steckt für Investoren aus der Schweiz im sogenannten Wechselkursrisiko.

Ein Aktien-Investment in US-Dollar oder beispielsweise in Euro verliert nämlich ebenso an Wert, wenn der Kurs der Währung gegenüber dem Franken an Wert verliert. Somit entsteht neben dem Anlagerisiko auch noch ein Währungsrisiko.

In den letzten 30 Jahren hat der Euro gegenüber dem Franken etwa 50% an Wert verloren, wie du in der folgenden Grafik siehst.

Was dir Finanzfluss und Gerd Kommer nicht sagen: Worauf du beim Geld anlegen schweizweit achten solltest 1Auch der US-Dollar hat gelitten. In den letzten 40 Jahren hätte ein Portfolio in US-Dollar einen Investor aus der Schweiz rund 57% an Währungsverlusten gekostet. 

Was dir Finanzfluss und Gerd Kommer nicht sagen: Worauf du beim Geld anlegen schweizweit achten solltest 2

Fairerweise muss man sagen, dass gerade der US-Markt aufgrund der Techaktien (Apple, Facebook und Co) in den letzten Jahren bessere Renditen als der Schweizer Aktienmarkt abgeworfen hat. Doch nicht immer war der Unterschied höher als die Währungsverluste. Das Währungsrisiko sollte also keinesfalls vergessen werden.

Hinweis: Durch Währungsabsicherung (sogenanntes Hedging) kann dem Währungsrisiko entgegengewirkt werden. Allerdings kostet Hedging einiges an Gebühren. Wie du dem Währungsrisiko als Schweizer besser entgegenwirken kannst, besprechen wir daher im FinanzFahrplan ausführlich.

2. Wechselkursgebühren: Die Kosten der Währungsumrechnung

Wenn du beispielsweise eine Apple Aktie oder einen MSCI World ETF kaufst, wirst du dabei vermutlich einen Währungswechsel vornehmen. Bei der Umrechnung von CHF in andere Währungen werden je nach Bank häufig 1-2% an Wechselkursgebühren anfallen, die deine Gesamtrendite verringern.

Eine Wechselkursgebühr von 1% ist gängig und kostet dich somit 1% Rendite beim Kauf und noch einmal 1% Rendite beim Verkauf eines Investments.

Beispiel: Du kaufst einen MSCI-World-ETF in US-Dollar, welcher dir 7% Rendite einbringt. Beim Währungswechsel werden dir 2% Gebühren verrechnet, was dir netto 5% Rendite ergibt. Ein Investment in einen Schweizer SPI-ETF in CHF hätte dir vielleicht nur 6% Rendite gebracht, aber wäre (weil keine Wechselkursgebühren) das rentablere Investment gewesen.

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3. Steuern: Andere Länder, andere Sitten

Im Gegensatz zu unseren Nachbarländern sind in der Schweiz für Privatinvestoren Kursgewinne steuerfrei. Dieser Aspekt ist ein grosser Vorteil im Vermögensaufbau.

Doch worauf solltest du steuerlich achten, wenn du dich in ausländischen Blogs, Büchern oder Videos zu Investments informierst?

Es gibt sicherlich viele wichtige Beispiele, doch was dir vermutlich früh begegnet, ist das Thema der Quellenbesteuerung. Die Quellensteuer wird auf Zinsen und Dividenden bei Investments im Ausland (bspw. auf einen MSCI-World-ETF) fällig und verrechnet.

Viele Länder haben untereinander Steuerabkommen, um eine Doppelbesteuerung zu vermeiden. Für Investoren aus der Schweiz gelten dabei andere Regeln, als für Investoren aus Deutschland oder etwa den USA.

Steuerliche Auswirkungen bei der Wahl von ETFs können deutlich grösser sein, als eine Differenz bei den Gebühren (TER). Achte daher beim Geld anlegen schweizweit nicht nur auf die Gebühren von ETFs, sondern insbesondere auch auf ein intelligent gewähltes Steuer-Domizil.

Welche Aspekte du dabei alle beachten musst, würden den Rahmen dieses Beitrags überschreiten, weshalb das Thema leicht verständlich in Video-Form im FinanzFahrplan aufgegriffen wird.

4. Diversifikation: Nicht immer so wirksam wie gedacht

Internationale Diversifikation (Streuung deiner Investments) ist ein wichtiger Grundsatz der allgemeinen Anlageansätze. Das Ziel der Diversifikation ist es, das Risiko der Investments durch eine breite Streuung zu senken.

Firmen erzielen ihre Umsätze immer stärker international und auch Investoren investieren immer internationaler. Es gibt zahlreiche Untersuchungen, die zeigen, dass deswegen die gewünschte Wirkung der Streuung (sogenannte Diversifikation) immer weiter sinkt. Eigentlich wird durch die internationale Streuung nämlich versucht, das Risiko zu streuen. Wenn sich die Märkte aber immer ähnlicher verhalten, verliert diese Strategie an Wirkung. Die folgende Grafik zeigt dir die Zusammenhänge (sogenannte Korrelation) zwischen Schweizer- und Internationalen-Märkten:

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Für Privatinvestoren aus der Schweiz macht aufgrund dieser Entwicklung und der obigen drei Punkte eine gezielte Beimischung von Schweizer Aktien durchaus Sinn. Wie gross der CH-Anteil im Portfolio sinnvollerweise sein sollte, kann anhand deines Anlageprofils bestimmt werden.

5. Lokale Vorteile in der Schweiz: Nutze sie unbedingt

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass Finanzblogs aus Deutschland stets auf allgemeine ETF-Investments, jedoch selten auf lokale Vorsorgemöglichkeiten hinweisen?

Was uns in der Schweiz mit der Säule 3a angeboten wird, steht in fast keinem anderen Land der Welt zur Verfügung. Wir können bis zu 100% individuell (ohne Umverteilung) in Aktien investieren und werden dafür sogar steuerlich belohnt!

Im Gegensatz zu anderen Ländern kann daher für viele SchweizerInnen die Säule 3a die interessanteste erste Anlaufstelle für den Vermögensaufbau bei der Geldanlage Schweiz darstellen.

Hier erfährst du einiges über die Eigenheiten der Säule 3a und in diesem Beitrag siehst du, wie du mit ihr steuerbegünstigt ein Vermögen von mehr als 1 Million Franken aufbauen kannst.

6. Wo wir investieren (dürfen)

Die Wahl des richtigen Anbieters hat einen starken Einfluss auf die Kosten und die Effizienz deiner Investments. Im Gegensatz zu den US-Amerikanern oder unseren europäischen Nachbarn beispielsweise haben wir in der Schweiz eine deutlich kleinere Auswahl an Brokern.

Wenn wir in der Schweiz Geld anlegen möchten, merken wir, dass Konkurrenz den Markt belebt. Beziehungsweise wir sehen, dass Investment-Gebühren weitaus teurer als im Ausland sind. Auch technisch hinken unsere Banken dem Ausland leider meist etwas hinterher. So sind zum Beispiel ETF Sparpläne erst seit kurzem bei manchen Banken in der Schweiz verfügbar und im Ausland seit vielen Jahren Standard.

Manche ausländische Anbieter akzeptieren zwar Kunden aus der Schweiz, allerdings muss dies für uns Schweizer nicht die beste Wahl sein. Schliesslich sind günstige Gebühren bei Weitem noch nicht alle Faktoren, welche du beachten solltest. So betreiben etwa viele der günstigen internationalen Broker die sogenannte Wertpapierleihe, welche deine Wertpapiere einem zusätzlichen Risiko aussetzt. Hier findest du daher den Broker Vergleich für Schweizer und auch einen grossen Robo Advisor Vergleich.

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Fazit zum Geld anlegen schweizweit

Beim Geld anlegen schweizweit haben wir eine absolut einmalige Ausgangslage. Wir haben den starken Franken als Währung, kantonal individuelle Steuern und unsere eigene kleine, (meist auch) feine Bankenwelt. Für viele finanzielle Vorhaben wie etwa die Finanzierung von Eigenheim oder die Altersvorsorge, haben wir sehr attraktive Möglichkeiten, welche es nur hier gibt.

Entsprechend können wir Investoren aus der Schweiz nicht ungeprüft Strategien und Tipps aus dem Ausland übernehmen. Viele Finanzthemen gelten international, doch viele Details sind bei uns eben doch anders.

Hier im Blog auf Schwiizerfranke, im kostenfreien Wealth-Letter, oder im FinanzFahrplan erfährst du immer genau, worauf du beim Geld anlegen schweizweit achten solltest.

Teile gerne in den Kommentaren, welches Finanz-Thema für dich in der Schweiz besonders hervorsticht oder welches dich momentan noch am meisten beschäftigt!

15 Antworten

  1. Hallo Eric

    Herzlichen Dank für diesen tollen Beitrag. Gibt es deiner Meinung nach einen ungefähren %-Anteil, den schweizer Aktien im Portfolio ausmachen sollten?

    Viele Grüsse
    Nadine

    1. Hallo Nadine,
      als grobe Hausnummer könnte man über 30 – 40% nachdenken. Jedoch sollte die Überlegung genauer gemacht und auch geprüft werden.

      Weil das etwas aufwendiger ist: Im FinanzFahrplan simulieren wir verschiedene Strategien und schauen genau, welcher Anteil sich für deine persönliche Situation eignet.

  2. Hallo Eric
    Tausend Dank für die hilfreichen Informationen! Die Frage des Währungsrisikos treibt mich tatsächlich auch um. Ich bin vor 15 Jahren aus Deutschland in die Schweiz gezügelt, mittlerweile bin ich Schweizer und möchte auch den Rest meines Lebens in der Schweiz wohnhaft bleiben. Allerdings habe ich bedingt durch Erbe & Schenkung noch Euro bei einer Bank in D. Ich habe mittlerweile diese investiert über Depots die ohne deutschen Wohnsitz möglich sind (eins bei DKB und eins bei finanzen-zero.net; scalable capital oder trade republic wären meine erste Wahl, stehen aber leider ohne deutschen Wohnsitz nicht zur Verfügung). Ich habe mich gegen den Transfer der EUR in CHF entschieden mit dem Gedanken der Diversifizierung und Risikoverteilung. Ich verdiene CHF, sodass mein Vermögensaufbau CHF-dominiert ist. Langfristig baue ich also mein Vermögen in CHF weiter auf. Zwei Fragen: 1. Ist das grundsätzlich sinnvoll? 2. Wenn ich in USD-ETF/Aktien investiere, sollte ich dann lieber mit den EUR oder CHF investieren? Momentan erhalte ich ja mehr USD für CHF, aber wenn der CHF stärker wird verdampft das meine Gewinne an USD-ETF wie Du im Artikel sehr schön beschrieben hast.
    Ganz herzlichen Dank für Deinen mega guten Content!!!
    Viele Grüsse
    Christian

    1. Hallo Christian
      vielen herzlichen Dank für dein positives Feedback zum Blog! 🙂 Das freut mich sehr.

      Zu deinen Fragen: Wichtig zu wissen ist, dass die Zukunft nie aufgrund der Vergangenheit vorhergesagt werden kann.
      Daher kann dir niemand eine 100%ige Antwort auf deine Fragen geben. Wenn wir aber davon ausgehen, dass der Franken weiterhin stark bleibt, könnte ein Wechsel von Euros in Franken definitiv sinnvoll sein.

      Zumindest der Einsatz der anderen Währungen für Käufe in diesen Währungen ist absolut empfehlenswert. Euros für Euro-ETFs zu verwenden und Dollar für Dollar-ETFs zu nutzen, macht absolut Sinn. So sparst du dir zumindest die Gebühren für den Währungswechsel, welche bei jeder Bank/Broker aufkommen.

      Ein wechsel zwischen den Währungen ist quasi eine Spekulation auf den künftigen Wechselkurs, den kann dir, wie gesagt, niemand vorhersagen. Aber zumindest das Vermeiden oder Reduzieren von Währungswechseln und den zugehörigen Gebühren würde ich dir anraten. So kannst du bspw. CHF-ETFs in der Schweiz in Franken kaufen und Euro-ETFs (falls du solche überhaupt im Portfolio hast) bei deinem Broker in Deutschland kaufen, wo sowieso schon Euros liegen.
      (Dies ist natürlich keine empfohlene Vorgehensweise für andere, die hier mitlesen, sondern rein auf diesen Sonderfall bezogen).

      Ich hoffe, diese Gedanken helfen dir weiter!

      Liebe Grüsse 🙂
      Eric

      1. Hallo Eric
        vielen Dank für Deine schnelle Antwort. Und vor allem auch den Perspektivwechsel in diesem etwas speziellen Fall. Ich denke in der Tat auch, dass der Franken weiterhin an Stärke zu nimmt. Ich dachte daran, die Euro in Euro-Investments zu behalten um dieses Währungsrisiko trotzdem etwas abzusichern, da ich noch mind. 30 Jahre in CHF Vermögenszuwachs haben werde. Aber während ich diese Zeilen hier schreibe zweifele ich ob das nicht in sich paradox. Denn wenn ich denke der CHF wird stärker, dann wäre es ja evtl. auch ok die Währungswechselgebühren in Kauf zu nehmen (von EUR zu CHF). Um dann zu versuchen möglichst breit diversifiziert in CHF-ETF zu investieren. Hier war Dein Artikel wirklich sehr erhellend, denn mich hatten zuvor die oft hohen TER abgeschreckt und so bespare ich momentan auch einen Welt ETF in USD. Ein schönes Beipsiel ist der iShares MSCI World CHF hedged (ISIN: IE00B8BVCK12) mit TER 0.55% und der gleiche in USD (ISIN: IE00B4L5Y983) mit TER 0.2%. Wenn man bei justetf.com die 5 Jahresperformance anschaut, sieht man dass der CHF hedged ETF ca 48% und der USD ETF ca 65% Wachstum hatten. Nun ist der USD ggü. CHF in der gleichen Zeit ca 10% schwächer geworden. Vielleicht liegen die übrigen ca 7% Unterschied irgendwo im Spread zwischen An/Verkauf oder Währungsumrechnungsgebühren (wobei letztere bereits in den höheren TER enthalten sind, dachte ich). Wie auch immer… Bei der Anschauung hatte ich nun noch 2 Fragen und wäre sehr froh und dankbar Deine Meinung dazu zu lesen. 🙂

        1. Wenn man nun per Sparplan regelmässig in einen USD-ETF investiert und angenommen der CHF wird auch ggü. dem USD langfristig weiterhin stärker, dann kann man ja auch bei jedem zukünftigen Kauf immer mehr ETF-Anteile für den immer stärker werdenden CHF kaufen. Nun ist aber bereits ein grosser Anteil in USD investiert, der dann natürlich relativ schwächer wird. Und nun ist nur die Frage, wieviel man zukünftig noch investiert wie der Gesamteinfluss ist auf das Investment. Kennst Du für diese Szenarien einen online Währungsrechner? Falls nicht, wäre es evtl. cool wenn Du so einen auf Deiner Hompage integrieren könntest. Denn ich habe nun erst mit Dir gelernt wie wichtig die Währungsanschauung vor allem für den Standort CH ist für die Vorsorgeplanung. Sonst verhagelt es nachher die ganzen schönen Prozentpunkte der Welt-ETFs.

        2. Mal angenommen, dass der CHF ggü. USD und EUR immer stärker wird und man sowohl CHF als auch EUR Cash Reserven hat. Wenn man nun in USD-ETF investieren möchte, wäre es empfehlenswert dies über EUR durchzuführen, oder? Vor allem im Hinblick wenn man spekuliert, dass der USD ggü. EUR in Zukunft stärker wird.

        So, das sind vorerst meine letzten Fragen. 🙂 Würde mich sehr freuen, wenn Du kurz dazu Deine Einschätzung geben könntest (ohne Anlageberatung, versteht sich) 😉

        Tausend Dank!!

        Liebe Grüsse
        Christian

        1. Lieber Christian,
          das sind sehr weitreichende Überlegungen, die sich im Umfang eines Kommentars leider nicht ausreichend beantworten lassen. Dazu wären zu viele Vereinfachungen notwendig, die falsch verstanden werden könnten.
          Thematisch passen die Fragen perfekt zum Inhalt des FinanzFahrplans, da gehen wir genau solche Themen an. In Kürze starten wir schon wieder, du kannst du hier einen Platz sichern: https://www.finanzuni.ch/finanzfahrplan

          Ansonsten verwende gerne den Blog, hier gibt es noch ein paar ausführlichere Inhalte zum Thema Währungen 🙂
          Liebe Grüsse und bis bald,
          Eric

  3. Ein Wechselkurs-Risiko kann auch immer eine Wechselkurs-Chance sein. Die letzten 30 Jahre waren ungünstig für CHF-EUR, das bedeutet aber nicht automatisch dass es nur in diese Richtung und auf immer und ewig so weitergeht. Prognosen sind schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen. 😉 Aber trotzdem wichtig dass du auf diesen Umstand aufmerksam machst!

    Was mich aktuell umtreibt an Finanz-Thema in der Schweiz, ist das immer häufiger erwähnte investieren in Geldmarkt-Fonds (oder -ETFs) als Alternative zum (meist schlechter verzinsten) Sparkonto. Wenn man immer den besten Zins möchte, muss man aktuell sehr häufig das Bankkonto wechseln. Da scheint ein Geldmarkt-Investment einfacher zu sein. Vielleicht kannst du dazu mal einen Artikel scheiben? Hat jemand Erfahrung damit? Gibt es einen Geldmarkt-ETF in CHF? Bisher habe ich nur Fonds gefunden, allerdings weiß ich nicht welcher da Sinn machen würde, welche Unterschiede dass es allenfalls gibt, etc. Spielt es eine Rolle ob CH- oder LU-ISIN? Vielfach sind die Fonds eben in Luxemburg aufgesetzt. Ich habe kürzlich eine Kauforder bei Swissquote eingegeben (ohne sie am Ende effektiv zu platzieren) für einen Geldmarkt-Fonds von Swisscanto mit CH-ISIN, das hätte lediglich 9CHF Gebühr gekostet. Wird bei Geldmarkt-Fonds also keine Stempelsteuer fällig? Sehr viele Fragezeichen…

    1. Hallo Sebi, danke für deine Nachricht 🙂
      Eine Wechselkurs-Chance ist theoretisch ebenso möglich, da hast du recht. Auch, dass Prognosen schwer bis unmöglich sind. Persönlich achte ich jedoch stark auf die Vergangenheit und frage mich, weshalb die nächsten 50 Jahre anders als die letzten 50 Jahre sein sollten. Weiterhin gibt es zahlreiche renommierte Ökonomen, die die weitere Stärkung des Franken begründen können. Eine Garantie ist das natürlich alles nie, persönlich traue ich dem Franken aber deutlich mehr als dem Euro oder Dollar zu. Das ist natürlich nur meine Meinung und keine Anlageempfehlung 🙂

      Bezüglich Geldmarktfonds sollten immer auch die Risiken (und auch die steuerlichen Themen) berücksichtigt werden. Aktuell sind diese für meinen Geschmack noch zu unattraktiv gegenüber einem gut verzinsten Bankkonto. Gerne nehme ich das Thema aber auf, wenn diese attraktiver werden.

  4. Super wertvoller Beitrag. Das Währungsrisiko ist definitiv im Auge zu behalten. Lieber in CHF notierte ETF investieren. Da verliert man vielleicht etwas an Performance, dafür spielt ein schwacher EUR oder USD keine grosse Rolle, zumindest optisch. Ich habe teilweise mehr als 25% verloren, nur wegen dem schwachen EUR.

    Leider läuft die Weltwirtschaft in USD und viele Schweizer Firmen spüren die Schwäche der ausländischen Währungen in ihrer CHF Bilanz. Was ich mir in Zukunft sicher genauer anschaue, sind das Steuerdomizil der ETF. Manch ein gehypter ETF auf YouTube ist für Schweizer Investoren, die ihre Kosten in CHF zu berappen haben, ein schlechtes Geschäft.

    1. Absolut richtig, Martin.
      Wichtig zu wissen ist dabei auch, dass viele der börsennotierten Schweizer Firmen ihre Umsätze massgeblich im Ausland machen und so international dennoch (wenn auch indirekt) diversifiziert wird.

  5. Danke für diesen Post. Beim Thema Steuern lohnt sich vielleicht auch noch auf den Steuerausweis von schweizer Brokern oder Banken hinzuweisen. Der ist eine grossartige Sache, der es so viel einfacher bei der Steuererklärung – gerade bei Dividenden – macht. Das muss man sich bei ausländischen Broker immer alles manuell zusammensuchen.

  6. genau mit dieser Thematik setze ich micht derzeit auseinander. Habe bei Yuh den „Global Blue Chips“ und frage mich, ob es sinnvoller wäre, die CHF-Hedged-Variante zu besparen, auch wenn diese teurer ist. Aber bei der Hedged-Version ist die Kursperformance auch deutlich schlechter. Inputs? 🙂

    1. Hedging ist noch einmal ein ganzes Thema für sich und hier spalten sich auch bei den Profis die Meinungen. Die Kosten für die Währungsabsicherung sind es nicht immer wert, manchmal aber schon.
      Bei Obligationen sollte meiner Meinung nach vollständig auf ein Währungsrisiko verzichtet werden (immer in CHF) – keine Anlageberatung. Bei Aktien wird es schon komplexer und es lässt sich in der Kürze eines Kommentars keine vernünftige Gegenüberstellung machen. Gerne nehme ich das Thema für einen künftigen Beitrag auf 🙂

    2. International tätige Firmen sind in verschiedenen Währungen unterwegs. Da hast du schon einen Hedge. Weltweit diversifizierte ETF in CHF leiden auch unter einem schwachen Dollar. Ich investiere in ETF‘s in CHF und USD, massgebend ist für mich die TER. Ich glaube eher nicht, dass sich die Kosten fürs Hedging langfristig lohnen. Festverzinsliche Anlagen kommen bei mir nur in CHF ins Depot.

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