Der Beginn als Investor ist mit etlichen Fragen an dein Anlageverhalten übersät. So stellt sich vielleicht die Frage, in welche Anlageformen du investieren solltest und in welchem Land/Region, oder in welche Wirtschaftszweige ein Investment lukrativ ist.
Welche Branchen haben Zukunft und welche nicht? SMI vs. SPI, welcher Index ist besser? Welches Geschäftsmodell wird in den nächsten Jahren durch die Decke gehen und vor allem, wie kannst du daran partizipieren? Diese Investitionsentscheidungen zu beantworten hängen von unterschiedlichen Faktoren ab, welche meist sehr individuell sind.
Doch warum überhaupt diese Komplexität? Es gibt genügend Studien, die zeigen, dass Affen die bessere Auswahl bei Einzelaktien treffen als wir, die immer versuchen, die schlausten Investoren am Markt zu sein. Das Zauberwort heisst wieder einmal: Diversifikation.
Als grundlegendes Investment wird oft eine Anlage in einen MSCI World ETF oder einen sehr breit gestreuten „Allrounder ETF“ (alles zu ETFs in unserem ETF-Guide) empfohlen. Doch wie sieht es vor der Haustüre aus?
Die Wirtschaft im direkten Heimatland ist häufig recht transparent und die Informationsbeschaffung zu den Anlageprodukten in seiner unmittelbaren Umgebung, also dem Heimatland, deutlich einfacher. Wer in Schweizerfranken verdient und investiert, hat in der Regel tiefere Gebühren, als bei Investitionen in anderen Währungen.
Warum also nicht in einen Swiss Market Index ETF oder einen Swiss Performance Index ETF investieren? Hier erfährst du alles in einem kleinen Vergleich: SMI vs. SPI per ETF!
Der Swiss Maket Index (SMI) bildet die 20 größten und liquidesten Aktien des Swiss Performance Index ab. Im Vergleich zum Swiss Performance Index (SPI) deckt er somit nicht die Gesamtheit der an der Swiss Exchange (SIX) gehandelten Aktien ab.
Die 20 Aktien des SMI setzen sich v.a. aus den Bereichen Pharmazie und Chemie, aber auch Banken und Versicherungen zusammen und machen rund 90 % des Marktwertes sowie rund 90 % des Handelsvolumens an der SIX (Swiss Exchange) aus.
Allein 60 % fallen dabei aktuell auf die drei Titel Nestle, Novartis und Roche. Stichwort: Klumpenrisiko!
Ebenfalls ist der SMI der Basiswert vieler Finanzprodukte aus dem Derivate Bereich oder auch unterschiedlicher ETF SMI und weiteren ETFs auf dem schweizerischen Markt.
Wie bereits angedeutet, erkennst du in dieser Übersicht sehr gut, dass der SMI ein gewisses Klumpenrisiko hat. 20 Unternehmen sind zwar enthalten, jedoch liegt die Gewichtung auf 3 grossen Unternehmen im Index.
Der SPI hingegen enthält nahezu alle in der Schweiz kotierten Aktienunternehmen und berücksichtigt dabei auch noch die ausgeschütteten Dividenden.
Hier siehst du interaktiv, wie sich ein beispielhafter SMI ETF historisch entwickelt hat:
Aktuell gibt es im Prinzip nur die Möglichkeit in zwei unterschiedliche ETF SMI zu investieren. Warum gibt es denn nur zwei Möglichkeiten in ein Swiss Market Index ETF zu investieren? Das liegt daran, dass Anbieter ohne Schweizer Fondsplattform einen SMI ETF nicht gleich günstig bzw. effizient anbieten und abbilden können, wie inländische Fondsplattformen. Der Grund ist die steuerliche Begünstigung, die ein Swiss Market Index ETF mit Domizil Schweiz gegenüber einem ausländischen ETF besitzt.
Nachfolgend erhaltet ihr eine Gegenüberstellung der beiden ETF SMI:
Fondsname | ISIN/Valor | (TER) | Erträge |
---|---|---|---|
UBS ETF (CH) – SMI | CH0017142719 /1 714 271 | 0.21% | ausschüttend |
iShares SMI® ETF (CH) | CH0008899764 / 889976 | 0.35% | ausschüttend |
Historische Entwicklung eines beispielhaften SPI ETFs:
Bei der Auswahl von SPI ETF`s sieht es schon besser aus, hier steht eine breitere Palette zur Verfügung. Zumindest wenn man noch Untergliederungen, wie etwa nach ESG oder Mid Cap berücksichtigt.
Hier ein paar Beispiele:
Fondsname | ISIN/Valor | (TER) | Erträge |
---|---|---|---|
UBS ETF (CH) SPI (CHF) A-dis | CH0131872431 | 0.15% | ausschüttend |
Lyxor SPI UCITS ETF | LU0603946798 | 0.40% | ausschüttend |
iShares Core SPI (CH) | CH0237935652 | 0.10% | ausschüttend |
UBS ETF (CH) SPI® ESG (CHF) A-acc | CH0590186661 | 0.15% | Thesaurierend |
Der ETF SMI der UBS (ISIN CH0017142719) ist im Vergleich der TER ein wenig günstiger als der ETF von iShares (ISIN CH0008899764 / Valor 889976). In Anlagevolumen und Performance unterscheiden sich die beiden ETFs übrigens kaum. Beide SMI ETF sind mit rund CHF 2 Milliarden Fondsvolumen versorgt und haben über die letzten Jahre eine ähnliche Rendite erzielt. Mehr Infos dazu findest du beispielsweise auf Just ETF im Vergleich der beiden Produkte.
Neben der Möglichkeit der Investition in einen Swiss Market Index ETF kann ein Investment mittels einem Robo Advisor eine interessante Möglichkeit darstellen, dein Geld in den Schweizer Aktienmarkt zu investieren.
Die Anlage in einen SMI ETF oder SPI ETF kann eine sinnvolle Ergänzung bzw. sinnvolle Diversifikation für dein Depot sein und ermöglicht es dir, mit einem Schlag in die stärksten Aktienwerte der Schweiz zu investieren. Solltest du neben deinen Basisinvestitionen eine weitere Position eröffnen wollen, könnte ein SMI oder SPI ETF eine sinnvolle Beimischung sein. Achte jedoch darauf, dass beim SMI ein gewisses Klumpenrisiko besteht.
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Keine Anlageempfehlung!
2 Antworten
Hallo Zusammen,
Finde den Beitrag spannend, vielen Dank dafür.
Wie macht sich die steuerliche Vergünstigung der Schweizer ETFs gegenüber den ausländischen bemerkbar?
Einfach weniger eidgen. Stempelsteuer, oder merkt man die Vergünstigung erst nach der Steuererklärung?
Danke für dein Feedback! 🙂
Das Thema Steuern ist nicht ganz trivial. Aber vereinfacht gesagt lässt sich in Bezug auf Dividenden zusammenfassen: Bei einem in der Schweiz domizilierten ETF lassen sich (über ein paar Umwege) alle Verrechnungssteuern zurückfordern.
Bei einem ausländisch domizilierten ETF hängt es vom jeweiligen Land ab. Ein typischer MSCI World mit Domizil Irland (wo ein Steuerabkommen zwischen USA und Irland greift) verliert in der Regel 15% Quellensteuer an die USA auf dem Weg zu dir. Teilweise kann man diese ebenfalls einfordern, jedoch wird es hier in der Regel recht aufwändig weshalb sich der Aufwand für die meisten Anleger nicht lohnt.
Es gibt immer noch X Ausnahmefälle und Unterscheidungen – ich hoffe diese knappe Zusammenfassung war korrekt. Falls jemand einen Fehler sieht, bitte anmerken 🙂