Seit der Bankenkrise im Jahr 2008 hat sich einiges bei der Einlagensicherung schweizweit getan. Damals kollabierte die UBS beinahe und seither sind unsere Einlagen bis CHF 100’000 pro Kunde pro Bank gesichert.
Pünktlich zum Debakel bei der Credit Suisse kamen 2023 dann einige wichtigere Neuerungen zum Schweizer Einlagenschutz hinzu.
Wie die Einlagensicherung heute genau aussieht, was du bei Gemeinschaftskonten unbedingt beachten solltest und wie schlecht es leider um den Einlagenschutz von Vorsorgegeldern aussieht, erfährst du in diesem Beitrag!
Die Einlagensicherung in der Schweiz ist ein finanzielles Sicherungssystem, das die Sicherheit deiner Einlagen (Guthaben auf Bankkonten) gewährleisten soll.
Sollte eine Bank Konkurs gehen, wird seit 2008 eine Einlagensicherung von maximal CHF 100’000 pro Kunde pro Bank in der Schweiz gesichert.
Der Zusatz “pro Kunde pro Bank” ist wichtig, wie du gleich noch erfahren wirst.
Du solltest auch wissen, dass hier klar von normalen Kontoguthaben die Rede ist. Wertschriften, Wertmetalle (sogenannte Metallkonten) und auch Bargelder auf gewissen Vorsorgekonten werden anders behandelt.
Um die Unterschiede genau zu verstehen, lass uns betrachten, wie die Schweizer Einlagensicherung aktuell funktioniert.
Die Einlagensicherung Schweiz ist gesetzlich geregelt und erhält regelmässige Anpassungen.
Grundsätzlich funktioniert der Einlagenschutz in der Schweiz durch die folgenden Bestandteile:
Seit 2023 ist die Einlagensicherung auf Gemeinschaftskonten neu und auch besser geregelt. Denn seither gelten Gemeinschaftskonten als separate Beziehung, womit bis zu CHF 300’000 für zwei Einzelpersonen versichert sind.
Gesichert sind gesamthaft bis zu:
Die höchste Sicherheit geniessen Einlagen bei Kantonalbanken in der Schweiz. Denn die Kantonalbanken Einlagensicherung wird vom jeweiligen Kanton ungedeckt gesichert, also auch über CHF 100’000 hinaus.
Eine Garantie ist dies zwar nicht, dennoch ist hier eine weitere Sicherheitsstufe vorhanden.
Achtung Ausnahme: Nicht alle Kantonalbanken sind ungedeckt gesichert
Die folgenden Kantonalbanken sind nicht ungedeckt geschützt:
Da es viele bereits vergessen haben, hier einen kleinen Blick in die Geschichte der Kantonalbanken: Die Solothurner Kantonalbank geriet 1994 in grosse Schwierigkeiten und musste schlussendlich privatisiert werden. Der Schaden durch die Rettung der Kantonalbank betrug damals für den Kanton Solothurn CHF 400 Millionen Franken.
Leider greift die Einlagensicherung schweizweit nicht für alle Guthaben und Vermögenswerte. Insbesondere nicht bei:
Im Internet wird immer wieder aufgeregt diskutiert, ob die Rücklagen überhaupt reichen, um im Ernstfall alle Einlagen schnell auszahlen zu können.
Die seit 2023 zugesicherten 8 Milliarden Franken wären bei einer grösseren Bank schnell aufgebraucht. Wenn dann noch weitere Banken betroffen wären (was oft der Fall ist, da die Banken untereinander Geschäfte machen), wäre der Topf schnell gefährdet. Doch ist das wirklich so?
Beispiel: Die Migros Bank zählt mit etwa 800’ 000 Kundenbeziehungen zu den mittelgrossen Banken in der Schweiz. Allein bei der Migros Bank fallen CHF 20 Milliarden der Kundenguthaben unter die Einlagensicherung schweizweit. Bei einer Insolvenz würde der Topf von 8 Milliarden Franken nicht zur Absicherung reichen. In einem solchen Fall würden aber wohl Vermögenswerte von der Bilanz (die Bilanzsumme beträgt etwa 50 Milliarden Franken) veräussert werden.
Sollte also eine oder gar mehrere Grossbanken insolvent werden, würden die Rücklagen wohl nicht ausreichen. Ob das Stimmvolk dann aber die Katastrophe zulässt, ist eine andere Frage.
Machtlos bist du dennoch nicht. Denn weiter unten bei den Tipps erfährst du, wie du deine Vermögenswerte intelligent schützen kannst.
Du hast vorhin schon gehört, dass in der Schweiz ein Deckungsniveau von 1,6 % der gesicherten Einlagen vorgeschrieben ist.
Zur Erinnerung: Bei zurzeit 503 Milliarden Franken ergeben sich daraus Beiträge von rund 8 Milliarden Franken.
Einlagensicherung in der EU
In der EU sind nur 0,8 % Deckungsniveau vorgeschrieben und in den meisten Ländern gilt ebenfalls eine Obergrenze von CHF 100’000 je Anleger je Bank. Je nach Bank gibt es hier aber wieder Ausnahmen. Denn viele Sparkassen oder Genossenschaftsbanken geben teils eine ungedeckte Sicherung der Einlagen oder deckeln beispielsweise bei 5 Millionen Euro. Ein genauer Blick kann sich also lohnen.
Einlagensicherung in den USA
In den USA beträgt die Einlagensicherung 250’000 USD. Hier wird also ein weitaus höherer Deckel, als in der Schweiz gegeben.
Ob du einer ausländischen Bank inklusive Sicherungssystem mehr Vertrauen als einer Schweizer Bank schenkst, darfst du selbst entscheiden. Bei Geldern im Ausland solltest du auch das Wechselkursrisiko bedenken, doch dazu mehr hier im Blog.
Zur Erhöhung der Sicherheit deiner Einlagen musst du zwei Dinge wissen:
Mit diesem Wissen kannst du die folgenden Tipps zur Absicherung deines Vermögens in der Schweiz nutzen:
Wie sicherst du deine Vermögenswerte ab? Teile es gerne in den Kommentaren!
Quellen: