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Asymmetrisches Risiko, Risiken eingehen, Wetten lernen, Richtig wetten, spekulieren

Asymmetrische Risiken im Leben und an der Börse: Warum junge Menschen Risiken eingehen sollten

„Keine Rendite ohne Risiko“, heisst es immer wieder. Dabei macht uns der menschliche Überlebensinstinkt eher ängstlich und wir würden Risiken am liebsten vermeiden. Doch wenn du Erfolg haben und Renditen erzielen möchtest, musst du Risiken eingehen. 

Viele Risiken sind es nicht wert und sollten vermieden werden. Aber es gibt Chancen, die bei überschaubarem Verlustrisiko ein enormes Potenzial auf Gewinn haben. Man nennt solche ungleichen Verteilungen asymmetrische Risiken.

In diesem Artikel erfährst du nicht nur, was asymmetrische Risiken sind, sondern auch, warum insbesondere junge Menschen mehr Risiken eingehen sollten, als ältere Menschen. Weiterhin lernst du, wie du dank des Verständnisses von asymmetrischem Risiko grosse Erfolge bei geringen Risiken erzielen kannst.

Klingt spannend? Dann lass uns direkt mit einer Definition starten!

Inhaltsverzeichnis

Definition: Was sind asymmetrische Risiken?

Asymmetrische Risiken treten auf, wenn das Potenzial für Gewinn oder Verlust ungleich verteilt ist.

Ein klassisches Beispiel: Investierst du CHF 1’000 in ein Startup, könnte der Totalverlust bei CHF 1’000 liegen. Wenn das Startup aber erfolgreich ist, könnte der Gewinn in die Millionen gehen. Das Risiko ist klar begrenzt  (CHF 1’000), das Potenzial jedoch unbegrenzt. Das Verhältnis aus Rendite und Risiko ist also asymmetrisch.

Asymmetrisches Risiko

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Asymmetrische Risiken im Leben: Junge Menschen können mehr riskieren

Die Jugend ist die ideale Zeit, um gezielt asymmetrische Risiken einzugehen. Warum? Weil junge Menschen Zeit haben – Zeit, um sich von Rückschlägen zu erholen und daraus zu lernen.
Das Zitat von Amadeus Mozart „wer nichts zu verlieren hat, muss alles wagen“, deutet auf diese Tatsache hin.

Betrachten wir einige Beispiele für asymmetrische Risiken im echten Leben:

Beispiele für positive asymmetrische Risiken

  1. Gründung einer Selbstständigkeit: Statt einem sicheren Job nachzugehen, wagst du in jungen Jahren eine Selbstständigkeit. Anfangs hast du vermutlich nur ein geringes und ein unsicheres Einkommen. Langfristig kann dein Einkommen aber stark steigen und die anfänglichen Einbussen schnell wieder aufholen und weit übertreffen.
  2. Investition in solide Aktien: Angenommen, du investierst CHF 5’000 in vielversprechende Aktien. Im schlimmsten Fall verlierst du deine CHF 5’000. Aber wenn die Aktien gut laufen, kann sich deine Investition in den nächsten Jahrzehnten mehrfach verdoppeln.
  3. Frühe Investition in Bitcoin: In Anfangszeiten von Bitcoin, war es noch möglich, Coins für wenige Rappen zu kaufen. Für 100 Franken bekam man damals 1’000 Bitcoins. Diese kleine Wette von 100 Franken wäre bei einem Totalverlust nicht schlimm gewesen. Hätte man aber bis 2024 gehalten, wären rund 60 Millionen Franken daraus entstanden.

Beispiele für negative asymmetrische Risiken

  1. Hochriskante Aktienspekulation: Alles Geld in eine einzige, hochriskante Aktie zu spekulieren, wäre keine gute Wette. Das Risiko auf Totalverlust ist enorm und die Aussicht auf Gewinn entsprechend nicht in einem attraktiven Verhältnis.
  2. Immobilienkauf ohne ausreichende Prüfung: Angelockt von Werbung, locken Investitionen in Immobilien im Ausland. Versprochen werden „sichere 12% Rendite“ pro Jahr. Das Risiko ist enorm (möglicher Totalverlust durch verschiedene Faktoren) und die Möglichkeit zur Prüfung im Ausland besonders schwer. Kommt noch hinzu, dass viel Kapital gesetzt werden muss und die Rendite im Vergleich zum Risiko nicht besonders hoch ist (Vergleich breiter Aktienmarkt).
  3. Wertpapierleihe: Bei der Wertpapierleihe (Securities Lending) verleiht man die Wertpapiere im Depot und erhält im Gegenzug eine kleine Rendite von wenigen Prozent. Da Wertschriften ansonsten nie in die Insolvenzmasse deiner Bank rutschen, mit einer Wertpapierleihe aber schon und somit ein Totalverlust möglich ist, ist dies keine schlaue Idee. Wenige Prozent Rendite vs. ein möglicher Totalverlust sind nicht attraktiv für den privaten Anleger, welcher nicht alle Risiken der Bank prüfen kann.

Risiko, Ertrag, asymmetrische Risiken, Wetten

Übrigens: Dir ist sicher aufgefallen, dass hier einige Male der Begriff „Wette“ verwendet wurde. Wer Risiken eingeht, wettet (oder spekuliert) auf ein gewisses Szenario. Wetten und Spekulationen sind nicht per se schlecht, solange du verstehst, was du tust und die Verhältnisse aus Rendite und Risiko im Griff hast.

Wetten lernen: Die richtigen Risiken wählen

Wenn du spekulieren und wetten lernen möchtest, musst du Risiken verstehen. Asymmetrische Chancen mit hohem Gewinnpotenzial und begrenztem Verlust sind attraktiv und können besonders in jungen Jahren genutzt werden.

Gleichzeitig ist es wichtig, unnötige Risiken, die das gesamte Kapital gefährden können, zu meiden. 

Beispiel: Wenn du einen erfolgreichen Abend im Casino hattest und viel Geld verdient hast, macht es wenig Sinn, vor dem Gehen noch einmal alles auf Rot zu setzen. Besser gehst du nun keine Risiken mehr ein und nimmst die Gewinne mit nach Hause.

Vergleichbar verhält es sich für reiche oder alte Menschen: Sie haben viel zu verlieren und weniger Zeit, Verluste wieder aufzuholen. Entsprechend sollten sie weniger Risiken am Aktienmarkt als junge Menschen eingehen.

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Was die Wissenschaft zum Spekulieren sagt

Daniel Kahneman, ein Psychologe, der den Nobelpreis für seine Forschungen zur Entscheidungsfindung unter Unsicherheit erhielt, lehrte uns viel über die Hürden und Fallstricke unseres Denkens.

Besonders interessant für das Thema asymmetrische Risiken ist seine Erkenntnis zur „Verlustaversion“: Wir fürchten Verluste stärker, als wir Gewinne schätzen.

Kahneman zeigte, dass wir oft zu sicher spielen, weil uns das Risiko eines Verlustes mehr abschreckt, als uns die Chance auf einen gleich grossen Gewinn lockt.

Ein anschauliches Beispiel ist die Wahl zwischen einem sicheren Gewinn von 50 Franken oder einer 50% Chance, 100 Franken zu gewinnen – viele wählen den sicheren Betrag, obwohl beide Optionen denselben Erwartungswert haben. Dieses Beispiel hilft uns zu verstehen, warum es wichtig ist, gezielt Risiken einzugehen, besonders wenn wir jung sind und gewisse Verluste durch den Faktor Zeit wieder ausgleichen können.

Dazu ein lustiges Zitat des Investors Charlie Munger
«Zeig mir, wo ich sterben werde, damit ich nie an diesen Ort gehe». Das gilt insbesondere für Investments.

Lebensabschnitte und beispielhafte, attraktive asymmetrischen Risiken

0-20 Jahre: Bildung und erste Schritte

  • Leben: Auslandsaufenthalt für Sprache und Kultur, intensive Beschäftigung mit Hobbys, die später zu Karrieren führen könnten.
  • Investieren: Lernen durch kleine, risikoarme Investments; Nutzung von Bildungsangeboten und Demokonten.

 

20-40 Jahre: Karriere und Vermögensaufbau

  • Leben: Gründung eines Startups oder Wechsel in eine Karriere mit hohem Wachstumspotenzial, auch wenn dies zunächst unsicher erscheint.
  • Investieren: Investments in Aktienanlagen (aggresiv) und eine kleinere Beimischung von risikoreichen Anlagen wie etwa Kryptowährungen.

 

40-60 Jahre: Sammlung und Diversifikation

  • Leben: Karriererisiken reduzieren, eventuell in stabilere Branchen wechseln; in Bildung der Kinder investieren.
  • Investieren: Umstrukturierung des Portfolios zu mehr Stabilität, aber immer noch mit einem gewissen Anteil an Risikoinvestments zur Nutzung von Wachstumschancen.

 

60+ Jahre: Sicherung und Erhalt

  • Leben: In Gesundheit und Lebensqualität investieren; Übergang in den Ruhestand planen.
  • Investieren: Schwerpunkt auf risikoarme Anlagen, die ein stetiges Einkommen generieren (z.B. Obligationen, Dividendenaktien), aber auch Betrachtung von Erbschaftsplanung und Weitergabe an die nächste Generation.

Wie du attraktive Spekulationen und asymmetrische Risiken finden kannst

Identifizierung von Chancen:

  • Recherchiere intensiv in neuen, disruptiven Technologien und Branchen.
  • Bleibe informiert über geopolitische Entwicklungen, die Märkte beeinflussen können.
  • Nutze Finanz- und Branchennetzwerke, um frühzeitig Trends zu erkennen.

 

Risikomanagement beachten:

  • Diversifiziere dein Portfolio, um Risiken zu streuen. Setze niemals alles auf eine Karte.
  • Bei Aktieninvestments kannst du Stop-Loss-Orders setzen, um Verluste zu begrenzen.
  • Überprüfe dein Portfolio regelmässig und passe es an Marktveränderungen an.

 

Psychologische Aspekte:

  • Trainiere deine Risikotoleranz schrittweise; fange klein an und steigere dich.
  • Akzeptiere, dass Verluste Teil des Prozesses sind.
  • Nutze Tools und Techniken zur emotionalen Distanzierung, um impulsives Handeln zu vermeiden. (Gier und Angst vermeiden).

Wer nicht wagt, hat schon verloren!

Während Frau und Herr Schweizer bekanntlich über-versichert sind und Risiken, wenn möglich, vermeiden, sind Risiken notwendig, um Gewinne erzielen zu können.

Manche Risiken sind es nicht wert, während andere Risiken eine überproportionale Chance auf Gewinn ermöglichen können. Diese ungleiche Verteilung nennt man in der Fachsprache ein asymmetrisches Risiko.

Das Konzept der asymmetrischen Risiken eröffnet eine Welt voller Chancen und Herausforderungen, besonders wenn es um Investments und Lebensentscheidungen geht. Die Erkenntnis, dass du mit begrenzten Verlusten überproportional höhere Gewinne erzielen kannst, ist extrem spannend. Insbesondere junge Menschen sollten sich dieser Dynamik bewusst sein und mutig, aber überlegt Risiken eingehen.

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Fazit zu asymmetrischen Risiken

Dieser Beitrag ist keine Ausrede für blinde Spekulationen, vielmehr geht es darum, gezielt Wetten mit positivem Erwartungswert zu erkennen. Dabei spielen sowohl die Auswahl der richtigen Risiken als auch ein fundiertes Risikomanagement eine entscheidende Rolle. Durch das Verständnis und die Anwendung asymmetrischer Risiken kannst du lernen, wie man risikoreiche von risikoarmen, aber ertragreichen Gelegenheiten unterscheidet.

Egal in welchem Lebensabschnitt du dich befindest, die Auseinandersetzung mit asymmetrischen Risiken ermöglicht dir, deinen Lebensweg bewusster und potenziell erfolgreicher zu gestalten. Ob in der Bildung, beim Aufbau einer Karriere oder im Ruhestand – die gezielte Nutzung von asymmetrischen Chancen kann dir helfen, deine Ziele zu erreichen und deine Träume zu verwirklichen.

Zusammengefasst: Die Betrachtung und das Eingehen von asymmetrischen Risiken sind grundlegende Bestandteile eines bewussten Lebens und Investierens. Sie ermöglichen es dir, über das Konventionelle hinaus zu denken und Wege zu gehen, die zu grossem Erfolgen führen können.

Welches asymmetrische Risiko gehst du ein? Ein Berufswechsel? Eine Reise? Ein Investment? Teile dein Vorhaben gerne in den Kommentaren!

2 Antworten

    1. Hallo Georges,
      eine breite Verteilung auf viele Titel ist die wohl gängigste Methode (nicht alle Eier in einen Korb) – ETFs sind hierzu ein beliebtes Mittel.
      Optionen und andere Mittel können von Profis genutzt werden, sind aber teuer und sehr kompliziert.

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