„Keine Rendite ohne Risiko“, heisst es immer wieder. Dabei macht uns der menschliche Überlebensinstinkt eher ängstlich und wir würden Risiken am liebsten vermeiden. Doch wenn du Erfolg haben und Renditen erzielen möchtest, musst du Risiken eingehen.
Viele Risiken sind es nicht wert und sollten vermieden werden. Aber es gibt Chancen, die bei überschaubarem Verlustrisiko ein enormes Potenzial auf Gewinn haben. Man nennt solche ungleichen Verteilungen asymmetrische Risiken.
In diesem Artikel erfährst du nicht nur, was asymmetrische Risiken sind, sondern auch, warum insbesondere junge Menschen mehr Risiken eingehen sollten, als ältere Menschen. Weiterhin lernst du, wie du dank des Verständnisses von asymmetrischem Risiko grosse Erfolge bei geringen Risiken erzielen kannst.
Klingt spannend? Dann lass uns direkt mit einer Definition starten!
Asymmetrische Risiken treten auf, wenn das Potenzial für Gewinn oder Verlust ungleich verteilt ist.
Ein klassisches Beispiel: Investierst du CHF 1’000 in ein Startup, könnte der Totalverlust bei CHF 1’000 liegen. Wenn das Startup aber erfolgreich ist, könnte der Gewinn in die Millionen gehen. Das Risiko ist klar begrenzt (CHF 1’000), das Potenzial jedoch unbegrenzt. Das Verhältnis aus Rendite und Risiko ist also asymmetrisch.
Die Jugend ist die ideale Zeit, um gezielt asymmetrische Risiken einzugehen. Warum? Weil junge Menschen Zeit haben – Zeit, um sich von Rückschlägen zu erholen und daraus zu lernen.
Das Zitat von Amadeus Mozart „wer nichts zu verlieren hat, muss alles wagen“, deutet auf diese Tatsache hin.
Betrachten wir einige Beispiele für asymmetrische Risiken im echten Leben:
Übrigens: Dir ist sicher aufgefallen, dass hier einige Male der Begriff „Wette“ verwendet wurde. Wer Risiken eingeht, wettet (oder spekuliert) auf ein gewisses Szenario. Wetten und Spekulationen sind nicht per se schlecht, solange du verstehst, was du tust und die Verhältnisse aus Rendite und Risiko im Griff hast.
Wenn du spekulieren und wetten lernen möchtest, musst du Risiken verstehen. Asymmetrische Chancen mit hohem Gewinnpotenzial und begrenztem Verlust sind attraktiv und können besonders in jungen Jahren genutzt werden.
Gleichzeitig ist es wichtig, unnötige Risiken, die das gesamte Kapital gefährden können, zu meiden.
Beispiel: Wenn du einen erfolgreichen Abend im Casino hattest und viel Geld verdient hast, macht es wenig Sinn, vor dem Gehen noch einmal alles auf Rot zu setzen. Besser gehst du nun keine Risiken mehr ein und nimmst die Gewinne mit nach Hause.
Vergleichbar verhält es sich für reiche oder alte Menschen: Sie haben viel zu verlieren und weniger Zeit, Verluste wieder aufzuholen. Entsprechend sollten sie weniger Risiken am Aktienmarkt als junge Menschen eingehen.
Daniel Kahneman, ein Psychologe, der den Nobelpreis für seine Forschungen zur Entscheidungsfindung unter Unsicherheit erhielt, lehrte uns viel über die Hürden und Fallstricke unseres Denkens.
Besonders interessant für das Thema asymmetrische Risiken ist seine Erkenntnis zur „Verlustaversion“: Wir fürchten Verluste stärker, als wir Gewinne schätzen.
Kahneman zeigte, dass wir oft zu sicher spielen, weil uns das Risiko eines Verlustes mehr abschreckt, als uns die Chance auf einen gleich grossen Gewinn lockt.
Ein anschauliches Beispiel ist die Wahl zwischen einem sicheren Gewinn von 50 Franken oder einer 50% Chance, 100 Franken zu gewinnen – viele wählen den sicheren Betrag, obwohl beide Optionen denselben Erwartungswert haben. Dieses Beispiel hilft uns zu verstehen, warum es wichtig ist, gezielt Risiken einzugehen, besonders wenn wir jung sind und gewisse Verluste durch den Faktor Zeit wieder ausgleichen können.
Dazu ein lustiges Zitat des Investors Charlie Munger:
«Zeig mir, wo ich sterben werde, damit ich nie an diesen Ort gehe». Das gilt insbesondere für Investments.
0-20 Jahre: Bildung und erste Schritte
20-40 Jahre: Karriere und Vermögensaufbau
40-60 Jahre: Sammlung und Diversifikation
60+ Jahre: Sicherung und Erhalt
Identifizierung von Chancen:
Risikomanagement beachten:
Psychologische Aspekte:
Während Frau und Herr Schweizer bekanntlich über-versichert sind und Risiken, wenn möglich, vermeiden, sind Risiken notwendig, um Gewinne erzielen zu können.
Manche Risiken sind es nicht wert, während andere Risiken eine überproportionale Chance auf Gewinn ermöglichen können. Diese ungleiche Verteilung nennt man in der Fachsprache ein asymmetrisches Risiko.
Das Konzept der asymmetrischen Risiken eröffnet eine Welt voller Chancen und Herausforderungen, besonders wenn es um Investments und Lebensentscheidungen geht. Die Erkenntnis, dass du mit begrenzten Verlusten überproportional höhere Gewinne erzielen kannst, ist extrem spannend. Insbesondere junge Menschen sollten sich dieser Dynamik bewusst sein und mutig, aber überlegt Risiken eingehen.
Dieser Beitrag ist keine Ausrede für blinde Spekulationen, vielmehr geht es darum, gezielt Wetten mit positivem Erwartungswert zu erkennen. Dabei spielen sowohl die Auswahl der richtigen Risiken als auch ein fundiertes Risikomanagement eine entscheidende Rolle. Durch das Verständnis und die Anwendung asymmetrischer Risiken kannst du lernen, wie man risikoreiche von risikoarmen, aber ertragreichen Gelegenheiten unterscheidet.
Egal in welchem Lebensabschnitt du dich befindest, die Auseinandersetzung mit asymmetrischen Risiken ermöglicht dir, deinen Lebensweg bewusster und potenziell erfolgreicher zu gestalten. Ob in der Bildung, beim Aufbau einer Karriere oder im Ruhestand – die gezielte Nutzung von asymmetrischen Chancen kann dir helfen, deine Ziele zu erreichen und deine Träume zu verwirklichen.
Zusammengefasst: Die Betrachtung und das Eingehen von asymmetrischen Risiken sind grundlegende Bestandteile eines bewussten Lebens und Investierens. Sie ermöglichen es dir, über das Konventionelle hinaus zu denken und Wege zu gehen, die zu grossem Erfolgen führen können.
Welches asymmetrische Risiko gehst du ein? Ein Berufswechsel? Eine Reise? Ein Investment? Teile dein Vorhaben gerne in den Kommentaren!
2 Antworten
Hallo,
Wie kann man Investments in Aktien am Besten gegen Kursstürze absichern, Geht das überhaupt.
Besten Dank
Georges
Hallo Georges,
eine breite Verteilung auf viele Titel ist die wohl gängigste Methode (nicht alle Eier in einen Korb) – ETFs sind hierzu ein beliebtes Mittel.
Optionen und andere Mittel können von Profis genutzt werden, sind aber teuer und sehr kompliziert.